Heute Morgen haben wir bereits schwülwarme 23°C und die Sonne scheint von einem leicht bewölkten Himmel.
Ausgangspunkt unserer heutigen Tour ist das Schloss Hugenpoet mit seiner wechselvollen Geschichte. Wikipedia berichtet: „Als Königsgut Karls des Großen fand der Vorgängerbau Hugenpoets, die Motte Nettelshof, im Jahr 778 als Nettlinghave toe Loepenheim erstmals urkundlich Erwähnung. Später war Nettelshof ein Oberhof der Abtei Werden, mit dem Ritter Vlecke von Hugenpoet 1314 belehnt wurde. Die Anlage diente in jener Zeit der Kontrolle der nach Kettwig führenden Ruhrbrücke, die der Jülicher Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg im Jahr 1635 abbrechen ließ. … Um 1509 errichteten die Ritter von Hugenpoet an der heutigen Stelle, etwa 200 m vom alten Standort entfernt, einen Neubau. Dieser blieb bis 1831 im Besitz der Familie, die sich seit etwa 1600 „von Nesselrode zu Hugenpoet“ nannte. Doch auch dieser Bau blieb von Zerstörung nicht verschont. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss von hessischen Truppen verwüstet. Johann Wilhelm von Nesselrode zu Hugenpoet ließ gemeinsam mit seiner Frau Anna von Winkelhausen sämtliche Ruinen im Jahr 1647 abreißen und – mit der äußeren Vorburg beginnend – an deren Stelle Schloss Hugenpoet im Wesentlichen in seiner heutigen Form neu aufbauen. Die Arbeiten fanden im Jahr 1696 unter Freiherr Konstantin Erasmus von Nesselrode zu Hugenpoet ihren Abschluss. Dessen Nachkommen hatten nicht die finanziellen Mittel, die Anlage zu halten, und so wurde das mittlerweile verfallene Schlossgut im Jahr 1831 vom Freiherrn Friedrich Leopold von Fürstenberg ersteigert, dessen Nachfahren noch heute im Besitz des Schlosses sind. Die Fürstenbergs ließen es zwischen 1844 und 1872 unter den Architekten August Lange und Heinrich Theodor Freyse im Stil der Neorenaissance ausbauen sowie modernisieren. … Zeitgleich ließen die neuen Schlossbesitzer den Schlosspark anlegen. 1879 verlegte die Familie ihren Wohnsitz dann von Schloss Borbeck gänzlich nach Hugenpoet. Während des Zweiten Weltkriegs waren in den Schlossgebäuden Dienststellen der Wehrmacht beheimatet, denen nach Ende des Krieges Flüchtlingsfamilien folgten. Zeitweilig beherbergte das Erdgeschoss des Hauptgebäudes auch die Ausstellung des Essener Folkwang-Museums, ehe das Schloss im Jahr 1955 durch Hotelier Kurt Neumann seiner heutigen Nutzung als Hotel-Restaurant übergeben wurde. 1995 übernahm die Familie Lübbert die Leitung von Schloss Hugenpoet und baute es insbesondere im Restaurantbereich weiter aus. Im Dezember 2013 drohte dem Hotel die Insolvenz. Das Betreiberehepaar gab die Geschäftsleitung noch im gleichen Monat an den Eigentümer Maximilian Freiherr von Fürstenberg ab, der den Hotel- und Restaurantbetrieb übernahm.“
Wir nehmen die Essener Straße bergauf und gelangen nach kurzer Zeit rechts auf den Neanderlandsteig, der uns auf den Ruhrhöhenweg führt. Von dort haben wir eine tolle Sicht auf die Mintarder Brücke und das südliche Ruhrgebiet. Entlang des Kokeschbachs und der Straße Hennenbruch folgt dann das Gut Schneeweiß. Weiter geht es am Langenkampbach in eine schöne Wohnsiedlung in Ratingen Breitscheid. Der folgende Linneper Weg bringt uns zum Schloss Linnep. „Erstmals wird der Rittersitz um 1090–1120 in einer Urkunde des Stifts Kaiserswerth als linepo bzw. im Jahr 1093 in Person des Wernherus de linepe in einer Urkunde der Abtei Werden erwähnt. … Südwestlich des Schlosses befindet sich der schlichte Saalbau der 1684 eingesegneten Waldkirche Linnep, einer der ältesten reformierten Kirchenneubauten im Rheinland. … Haus Linnep (oder Lennep) war bis 1802 der Kern der Herrschaft Linnep. Die Ritter und Herren zu Linnep (Linepe, Lynepe) besaßen die Burg bis 1461. Durch die am 29. September 1461 vollzogene Heirat von Eva (* um 1420; † 1483), Erbtochter von Dietrich von Linnep und Elisabeth von Sayn, mit Friedrich von Neuenahr-Alpen kam die Herrschaft an die Grafen von Limburg. Ab 1582 bewohnte die freiherrliche Familie von Isselstein, die der reformierten Konfession angehörte, Haus Linnep, zunächst als Pfand, dann ab 1643 erblich durch Kauf. Im Zuge der Reformation versammelten sich die evangelischen Christen in Linnep bis 1684 im Schloss, dem Wohnsitz ihres Schutzherrn. Ab 1684 konnten die ersten Gottesdienste in einer eigenen Kirche auf einem Grundstück nahe dem Schloss, das der damalige Schlossherr Freiherr Vincent Schott von Isselstein der Gemeinde schenkte, gefeiert werden. Ab 1731 erfolgten häufige Besitzerwechsel. 1855 wurde das Schloss von Ferdinand Reichsgraf von Spee, jüngerer Bruder des Grafen auf Schloss Heltorf, gekauft und das dazugehörige Waldgebiet auf über 300 Hektar vergrößert. Bis in die 1990er Jahre befand sich im neuesten Schlossflügel das Archiv des Kreises Mettmann. Das Schloss war privater Wohnsitz des Landwirtes und langjährigen CDU-Lokalpolitikers Clemens Graf von Spee (1929–2011) und seiner Familie. Im Jahr 2008 übernahmen Isabella und Wilderich Freiherr von Ketteler Schloss Linnep. Seit 2010 gibt es die Möglichkeit, standesamtliche Trauungen in Schloss Linnep zu schließen.“ (Quelle: Wikipedia)
Nachdem wir das Schloss hinter uns gelassen haben gelangen wir auf die stark befahrene Landstraße zwischen Ratingen und Heiligenhaus. Nach 600 m biegen wir links ab in den Wald. Von dort führt der Weg direkt in die Wälder von Hugenpoet. Allerdings stehen wir nach insgesamt 10 km vor umgestürzten Bäumen, die den weiteren Weg versperren. Also kehren wir um und nehmen dann die Essener Straße zurück zum Parkplatz.