Autor: zetti

  • Rund um Schloss Diersfordt in Wesel

    Rund um Schloss Diersfordt in Wesel

    Heute hat es sich etwas abgekühlt und wir sind bei anfangs leicht, später stark bewölktem Himmel und 17°C unterwegs.

    Unweit des Schlosses Diersfordt beginnt unsere heutige Tour. Zunächst entlang einer schönen Allee gelangen wir schnell auf das Gelände des schmucken Weseler Schlosses. „Bereits im frühen 14. Jahrhundert stand oberhalb eines alten Rheinarmes im Kirchspiel Bislich eine Burg, Diersfordt genannt, die den Herren von Hessen gehörte. Ihre Nachfolger, die Herren von Wylich, bauten die Anlage konsequent als Zentrum einer Herrlichkeit zu einer dreitürmigen Wohnburg aus. Davon zeugt heute noch der Porthaus genannte Kornspeicher aus dem Jahre 1432. Die Wohnburg selbst musste im 18. Jahrhundert einem Schloss weichen. 1776 begann der Umbau zum zweitürmigen Schloss, der gut zwanzig Jahre später beendet war. Dieses Schloss brannte am 21. Dezember 1928 vollständig nieder. Die Reste wurden abgebrochen; ein Teil des Schutts kippte man in den westlichen Schlossgraben. Der Grundstein zum heutigen, eintürmigen Schloss, einem Bau des Duisburger Architekten Wilhelm Weimann, wurde im August 1929 gelegt. Im August des folgenden Jahres feierte man die Einweihung. Am Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss durch Granatbeschuss beschädigt. Haus und Turm erhielten kurz nach dem Krieg, als sich dort der britische Militärkommandant einquartierte, die heute noch vorhandenen provisorischen Dächer. Das Schloss befindet sich auch heute noch, im Gegensatz zur Schlosskirche, in Privatbesitz. Die mittelalterliche Diersfordter Burgkapelle, seit der Mitte des 17. Jahrhunderts auch Erbbegräbnis der Freiherren von Wylich, wurde 1774 durch einen Neubau ersetzt. Alexander Hermann Freiherr von Wylich (1698-1776) beauftragte den Landesbaumeister Francke mit der Errichtung der heutigen Schlosskirche. Der im Rokoko, dem Stil der Zeit, gestaltete reformierte Kirchenbau wurde 1780 fertig gestellt. Er war, wie die Kapelle zuvor auch, Pfarrkirche der reformierten Gemeinde Diersfordt. Bei Kriegsende wurde die Schlosskirche durch Granatbeschuss schwer beschädigt. Den Wiederaufbau leitete der britische Militärkommandant, der auf Schloss Diersfordt saß, in die Wege. Im Dezember 1951 konnte die Kirche wieder der Gemeinde übergeben werden. Zuletzt wurde sie im Jahre 2000 einer aufwändigen Renovierung unterzogen. 1985 wurde Schloss Diersfordt in die Denkmalliste aufgenommen.“ (Quelle: Internetseite der Stadt Wesel)

    Wer mehr über das Gebäude und seine spannende Geschichte erfahren möchte, dem sei der sehr interessante Artikel auf Wikipedia.de empfohlen.

    Weiter geht es entlang des Ufers des Diersfordter Waldsees. „Der Diersfordter Waldsee ist ein Baggersee …. Er wird seit 1961 bis voraussichtlich 2030 zum Kiesabbau genutzt und bis dahin stetig vergrößert … Mit einem Besucherboot können Touristen den See befahren und die künstlich geschaffenen Biotope vom Boot aus besichtigen. … Außerdem kann der See zum Segeln und Paddeln genutzt werden. Am Südufer wurden dafür ein Steg und eine Grillhütte errichtet. … Seit 2016 befinden sich auf dem See Hausboote, die für die Nutzung durch Touristen vorgesehen sind.“ (Quelle: Wikipedia)

    Nachdem wir die Emmericher Straße überquert haben, gelangen wir in das Naturschutzgebiet Diersfordter Wald, einen Stieleichenwald. Dort gibt es neben einem Hirschkäferpfad (hier ist das größte Vorkommen dieses Käfers in NRW) auch einen Moorerlebnispfad. Beide Wege können wir auf unserer Tour entdecken. Leider jedoch verstecken sich die Käfer und das im Wald beheimatete Rotwild und die Mufflons bekommen wir zu dieser späten Stunde auch nicht zu Gesicht.

    Als wir den Wald verlassen möchten, stehen wir vor einem hohen Tor, gesichert mit Stacheldraht und einem Vorhängeschloss. Hier kommen wir nicht weiter. Im Wildzaun finden wir zwar eine Lücke, aber das angrenzende Dickicht ermöglicht kein Durchkommen zur Diersfordter Straße. So kehren wir um und nehmen fast den gleichen Weg wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt.

  • Vom Parkplatz Nachtigallstraße zur Burgruine Hardenstein

    Vom Parkplatz Nachtigallstraße zur Burgruine Hardenstein

    Heute Morgen ist es bereits schwül mit 22°C. Am Ende unserer Tour werden es 29°C sein.

    Wir starten nach 30 Minuten Fahrt in Witten an der Nachtigallstraße. Zunächst geht es 2,5 km immer entlang des sehr sehenswerten Bergbauwanderwegs Muttental. „Der Bergbauwanderweg Muttental im Bereich des Muttentals in Witten ist ein neun Kilometer langer Rundweg südlich der Ruhr. Dieser Bergbauwanderweg wurde 1972 geschaffen und zählt zu den schönsten Wanderstrecken im Ruhrgebiet. Die Schaupunkte werden vom Förderverein Bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier betreut. Entlang des Wanderweges befinden sich Zeugnisse aus vielen Jahrhunderten Ruhrbergbau. Dazu zählen Stollen, Pingen, Fördergerüste, Halden, Verladeanlagen und mehr. Jedes Relikt wird mit einer aufwändig gestalteten Tafel erläutert. Zu den Attraktionen des Wanderwegs zählen mehrere erhaltene bzw. restaurierte Stollenmundlöcher, ein Bethaus und das LWL-Industriemuseum Zeche Nachtigall. Die umgebenden Wälder, Wiesen und der Muttenbach machen den Weg zu einem Naturerlebnis. Ein Teil des Weges verläuft durchs Naturschutzgebiet Hardenstein. Am Weg bzw. in der Nähe des Weges liegen die Ruine der Burg Hardenstein, das Schloss Steinhausen und das Gruben- und Feldbahnmuseum Zeche Theresia. In einiger Entfernung befindet sich nahe Herbede außerdem die Zeche Egbert, die letzte Kleinzeche des Ruhrgebietes. Einige Gasthäuser entlang des Wanderweges laden zur Rast und Einkehr ein.“ (Quelle: Wikipedia)

    Der Muttenbach begleitet uns bis Kilometer 5 unserer Tour. Dann halten wir uns links und biegen ab ins beliebte Freizeitrevier der Wittener, das Naturschutzgebiet Witten-Bommerholz. „Das Naturschutzgebiet Elbschebach Witten Bommerholz ist ein rund 32 Hektar großes Naturschutzgebiet im Tal der Elbsche, das sich grenzüberschreitend in den beiden kreisangehörigen Städten Witten und Wetter (Ruhr) in Nordrhein-Westfalen befindet. Es wurde 1984 im Zuge der Landschaftsplanaufstellung des Ennepe-Ruhr-Kreises eingerichtet. … Etwa 52,5 Prozent der Schutzgebietsfläche gehören zum Wittener Stadtgebiet (Bommerholz, Gemarkung Vormholz), etwa 47,5 Prozent zum Wetteraner Stadtgebiet (Gemarkungen Esborn und Wengern). Auf etwa 1,6 km Bachlänge innerhalb des Naturschutzgebiets stellt die Elbsche die Gemeindegrenze zwischen Witten und Wetter dar.“ (Quelle: Wikipedia) Wir begegnen hier vielen Spaziergängern und Leuten mit Hunden. Diesen Teil der Tour haben wir bereits im Januar auf unserer „Landstraßenralley“ durch den Durchholzer Wald erlebt.

    Nach 8 km biegen wir links ab, folgen ein kurzes Stück der Bommerholzer Straße und gehen dann wieder links auf der Kellerstraße weiter. Das nächste beliebte Waldgebiet erreichen wir bei Kilometer 10: den Durchholzer Wald. Diesmal müssen wir aber keine Landstraßen entlanglaufen, sondern bleiben schön im Grünen. Diese Wege bringen uns direkt zur Burgruine Hardenstein und damit zurück auf den Bergbauwanderweg Muttental. Die Burgruine ist ebenfalls ein sehr beliebtes Ausflugsziel und wird von vielen Familien als Picknickplatz genutzt. Die Mauern bieten schattige Plätze und so lässt es sich gemütlich verweilen. „Bis zur Fertigstellung der Ruhrtalbahn (heute Museumsbahn) im neunzehnten Jahrhundert lag die Burg (Hardenstein) unmittelbar am Fluss. Typologisch ist die seit Langem als Burg bekannte Anlage ein „festes Haus“ – also ein Herrenhaus. Sie diente hauptsächlich als Wohnsitz seiner herrschaftlichen Besitzer und war daher nur bedingt wehrhaft. Im Jahr 1354 musste Heinrich II. von Hardenberg die Herrschaft Hardenberg im heutigen Velbert an Graf Gerhard I. von Jülich-Berg verkaufen. Im selben Jahr ließ sich Heinrich II. von Hardenberg mit seiner Familie am südlichen Ufer der Ruhr zwischen Herbede und Witten nieder. Die Wasserburg wurde zwischen 1345 und 1354 erbaut. Dessen Nachfahren nannten sich dann auch von Hardenstein und litten wohl unter so manchen Geldsorgen. Im Jahre 1378 zettelte Heinrich IV. von Hardenstein eine Fehde gegen die Stadt Dortmund an, weil er bei einem dortigen jüdischen Geschäftsmann mit einem hohen Geldbetrag in der Kreide stand. Der Angriff mit etwa 1.000 Mann auf die Stadt Dortmund schlug fehl. Bei einem anderen folgenden Feldzug wurde er von den Kölner Truppen gefasst und hingerichtet. Durch Heirat mit der Tochter des letzten Hardenbergers Heinrich V. kam die Burg 1439 an Robert Stael von Holstein. 1430/40 wurde die Südseite mit zwei flankierenden Türmen und einer Schildmauer erweitert. … 1974 wurde die Burg von der Stadt Herbede gepachtet, ab 1975 von der Stadt Witten. … Der Sage nach lebte zu Zeiten eines Neveling von Hardenstein auch ein Zwergen-König namens Goldemar bzw. Volmar, welcher unsichtbar war, als dessen Gast in der Burg. Man speiste, trank und feierte zusammen. Nachdem der Küchenjunge Erbsen und Mehl gestreut hatte, um wenigstens die Fußspuren des Zwergenkönigs sehen zu können, tötete, kochte und verspeiste ihn der Zwergenkönig und verschwand, nicht ohne einen Fluch über die Familie zu verhängen.“ (Quelle: Wikipedia)

    Wir folgen weiter dem schönen Wanderweg von der Burg in Richtung Zeche Nachtigall und erreichen nach etwas mehr als 17 km wieder unser Auto.

  • Von Gerresheim durchs Rotthäuser Bachtal

    Von Gerresheim durchs Rotthäuser Bachtal

    Heute Morgen scheint die Sonne und es ist erst 16°C warm. Unser Startpunkt ist der S-Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim. Von dort geht es zunächst über einige (Haupt-)Straßen in das nahegelegene Landschaftsschutzgebiet, das Morper Bachtal. Wir biegen nach etwa 2 km links ab und kommen zum Gut Papendelle. Jetzt folgen wir dem Rotthäuser Bach und sind mitten im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet. Entlang des Baches gibt es zahlreiche Teiche und der Wanderweg ist hier oft schlotzig vom nahen Feuchtgebiet und dem Bach.

    „Das Rotthäuser Bachtal steht seit 1984 unter Naturschutz und ist gleichsam als FFH-Gebiet ausgewiesen. (FFH- Gebiete sind Gebiete, die für das Schutzgebietssystem „Natura 2000“ ausgewählt wurden.) Das Besondere an dem Tal sind seine Feuchtbiotope, der Bach, der ihm den Namen gab, seine Quellen, die zahlreichen Fischteiche und ausgedehnte Schilfflächen. Hinzu kommen wertvolle Erlen-, Eschen- und Weichholzauenwälder sowie Hainsimsen-Buchenwälder. So zeigt sich auf engem Raum eine vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft. Im Rotthäuser Bachtal zeigen sich seltene Tierarten wie Teichrohrsänger, Rohrammer und Eisvogel sowie Libellen wie die „Blaugrüne Mosaikjungfer“. Auch die Pflanzenwelt ist artenreich vertreten, darunter auch nach der „Roten Liste“ bedrohte Pflanzen, wie der Riesen Schachtelhalm oder die Brunnenkresse. Aber auch geologisch ist das Rotthäuser Bachtal interessant. Die Talhänge sind unterschiedlich ausgebildet, das heißt die westliche Talseite ist wesentlich flacher als die Ostseite und wird daher vornehmlich landwirtschaftlich genutzt. Die Landwirtschaft wird durch die mächtige Lössauflage begünstigt, da sich auf dem Löss die fruchtbare Parabraunerde gebildet hat. Diese Talseite ist mit erosionsbedingten Spülrinnen durchzogen, in denen sich heute zum Teil die Zufahrtswege zu den Höfen befinden. Der Name „Papendeller Weg“ (Delle = Eintiefung) greift diesen Umstand auf.“ (Quelle: Internetseite der Stadt Düsseldorf)

    Nach insgesamt 5 km halten wir uns wieder links und folgen nun ein Stück dem Pillebach. Über die Bergische Landstraße und den Ratinger Weg gelangen wir in den Grafenberger Wald und durchqueren den Grafenberger Wildpark. „Das erstmals 1927 angelegte Gehege umfasste damals nur 10 Hektar und beherbergte Dam- und Rehwild. Im Krieg 1944 wurde der Park geschlossen, 1952 auf 30 Hektar erweitert und neu eröffnet. Heute ist das Gehege 40 Hektar groß und alles andere als ein Zoo. So werden die Tiere im Wildpark nicht präsentiert; sie entscheiden vielmehr selbst, wann sie sich den Menschen nähern und zeigen. In weitläufigen, naturnah gestalteten Gehegen sind Rothirsche, Rehe, Muffelwild und die bei den jüngsten Besuchern so beliebten Wildschweine zu Hause. Eine Besonderheit ist das Damwild-Freigehege. Hier kann das Wild, wenn es denn selbst will, hautnah erlebt und von den Kindern gefüttert werden. Weitere Parkbewohner sind Fasane und Rebhühner sowie im speziellen Raubwildgehege Füchse, Iltisse, Wildkatzen und Waschbären. Bienenhaus, Naturteich und Ameisenhaufen runden die heimische Tierfamilie des Wildparkes ab. Füttern dürfen die Besucher das Damwild und die Wildschweine in Maßen und zwar mit Rohkost (Möhren, Kohlrabi, Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Eicheln und Kastanien). Nudeln enthalten zu viele Kohlehydrate und sind deshalb keine geeignete natürliche Nahrungsgrundlage für die Wildtiere.“ (Quelle: Internetseite der Stadt Düsseldorf)

    Wir erleben das Damwild bei unserer kurzen Stippvisite hautnah. Da wir aber nichts zum Füttern dabei haben, suchen sich die Tiere recht schnell andere Besucher als Ziel.

    Entlang der Rennbahnstraße und Torfbruchstraße gehen wir nun zurück in bewohnte Gebiete. Zunächst durch einige Grüngürtel, dann durch alte Siedlungen. Nach 3,5 Stunden erreichen wir wieder den S-Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim, wo unser Auto auf uns wartet.