Schlagwort: Herdecke

  • Von Wetter zum Wasserschloss Werdringen

    Von Wetter zum Wasserschloss Werdringen

    Wir starten heute am Bahnhof Wetter (Ruhr), wo es ein am Wochenende kostenloses und zeitlich unbegrenztes Parkhaus gibt. Rasch lassen wir den Wochenmarkt und die Innenstadt hinter uns und nehmen den Ruhrhöhenweg des Sauerländischen Gebirgsvereins entlang des Schnodderbachs. „Der Bach ist Teil der Gemeindegrenze zwischen Herdecke und Wetter. Er trägt diese Funktion auch in seinem Namen, denn „Schnodder“ leitet sich, ebenso wie die Straßenbezeichnung „Auf dem Schnee“, von dem Wort „Schnade“ ab, was wiederum Grenze bedeutet.“ (Quelle: Wikipedia)

    Nach 2 km erreichen wir die Grotte, die bereits bei einer unserer früheren Touren zum Haus Schede von uns besucht wurde. Dieser schöne Wanderweg führt durch die Wälder des Ardeygebirges und bietet wunderschöne Ausblicke auf den Harkortsee und das Ruhrtal. Nach 5 km erreichen wir die ersten Häuser der Nachbargemeinde Herdecke. Direkt am Seeufer entstanden und entstehen neue Wohnungen in bester Lage.

    Über die Hagener Straße überqueren wir die Ruhr, um auf einem Teil des Jakobsweges auf der anderen Ruhrseite den Weg hinauf zum Kaisberg (185 m) zu nehmen. Als wir den Wald auf der Freiherr-vom-Stein-Straße verlassen, bietet sich eine schöne Aussicht auf Wetter. Die Brockhauser Straße führt uns direkt zum Wasserschloss Werdringen, wo wir im Schlosscafé für eine Rast einkehren.

    „Das Wasserschloss war ursprünglich ein Lehen der Herren von Volmestein und erfährt seine erste urkundliche Erwähnung zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Damals gehörte es zum Besitz der Erzbischöfe von Köln. Im Territorium derer von Volmestein befand sich auch der Hof und die Kirche zu Hagen. Sie waren die Keimzelle der späteren Großstadt Hagen. Werdringen war vom 13. bis 15. Jahrhundert im Besitz der ritterbürtigen Herren Dobbe (der Namenspartikel „von“ wurde von Adligen der Region nicht getragen), die unter anderem auch zum Stadtadel in Dortmund zählten und mit den Grafen von der Mark verbunden und den Herren von der Recke verschwägert waren. … Nach der Eroberung der Burg Volmarstein 1324 durch die Grafen von der Mark wurde Werdringen ein Teil der Grafschaft Mark. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit wechselten die Eigentümer mehrfach. Nachgewiesen sind die kleinadeligen Familien Dobbe, Düdinck, Capelle, von Berchem und von Grüter. 1617 wurden die Freiherren von der Recke-Volmerstein als Erben des ausgestorbenen Geschlechts Dobbe mit dem Gesamtbesitz belehnt. … Um 1830 nahm eine Linie der 1817 in den preußischen Grafenstand erhobenen Adelsfamilie von der Recke von Volmerstein ihren Wohnsitz auf der Wasserburg Werdringen. 1856/57 ließ Graf Ottomar von der Recke-Volmerstein Teile der mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Gebäude renovieren und zu einem Wasserschloss im neugotischen (historistischen) Stil ausbauen. Um 1870 wurde der Wohnsitz der Grafen nach Schlesien verlegt. Das Wasserschloss diente anschließend als Wohnsitz des Aufsehers und später als landwirtschaftlicher Betrieb. Im 20. Jahrhundert verfiel es zusehends. Im „Dritten Reich“ wurde es der Deutschen Arbeitsfront übereignet, die im Umkreis von Werdringen eine Mustersiedlung anlegen wollte. Bereits 1939 war Werdringen als Außenstelle des „Sauerländischen Friedrich Harkort-Museums“ in Hagen vorgesehen. Nachdem das Wasserschloss fast abrissreif war, wurde es 1977 von der Stadt Hagen erworben. Seit 1985 wurden in Zusammenarbeit mit einem Bürgerverein umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt, die mit der Einrichtung des Museums für Ur- und Frühgeschichte beendet waren.“ (Quelle: Wikipedia)

    Entlang der Bahnstrecke kehren wir nun zurück nach Wetter, wo wir kurz darauf am Ausgangspunkt unserer heutigen Tour ankommen.

  • Von Herdecke um den Hengsteysee

    Von Herdecke um den Hengsteysee

    Heute Vormittag ist es sonnig und bereits 17°C warm. Ausgangspunkt unserer Tour ist der P+R-Parkplatz am Bahnhof Herdecke. Von dort gelangen wir über die Attenbergstraße direkt auf die Wanderwege des Ardeygebirges, das sich über dem Hengsteysee erhebt.

    Wir passieren den Speichersee des Koepchenwerks, eines Pumpspeicherwerks des RWE. Die alte ursprüngliche Anlage ist seit Januar 2017 ein Industriedenkmal, kann aber nicht besichtigt werden. Am Ufer des Hengsteysees hat das RWE ein neues Kraftwerk nach gleichem Prinzip erbaut und betreibt es bis heute. „Das Koepchenwerk ist eines der beiden ersten, gleichzeitig verwirklichten großen Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland. … Gebaut wurde das Pumpspeicherkraftwerk 1927 bis 1930 vom Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerk Essen (RWE) zur Stromversorgung des nahen Ruhrgebietes am Steilhang des Ardeygebirges direkt am Hengsteysee an der Ruhr. Planer des Herdecker Kraftwerks war der Namensgeber Arthur Koepchen. Mit dem sächsischen Pumpspeicherwerk Niederwartha leisteten sich zur Bauzeit die Ingenieure des Koepchenwerks einen wahren Wettlauf um die erste Inbetriebnahme. Schließlich ging das PSW Niederwartha bereits am 27. November 1929 mit einer Maschine ans Netz, seine endgültige Fertigstellung und die Inbetriebnahme des letzten Maschinensatzes erfolgte jedoch erst im März 1930. Das Koepchenwerk wurde am 28. Januar 1930 vollständig mit 132 Megawatt in Betrieb genommen. Folgerichtig wurden damals – je nach Betrachtungsweise – beide Kraftwerke als „Erste ihrer Art“ und „große technische Neuerung“ gefeiert. … Die in den 1980er Jahren gebaute neue Kraftwerksanlage ist genauso wie das alte Werk ein Spitzenlast-Wasserkraftwerk. Während Zeiten mit geringerem Strombedarf (überwiegend nachts) wird Wasser aus dem Stausee in das gut 160 Meter höher auf einem Berg gelegene Speicherbecken gepumpt. Während Zeiten mit erhöhtem Strombedarf (überwiegend tagsüber) strömt das Wasser dann durch Rohrleitungen und eine große reversible Francis-Pumpturbine in den See zurück. Dadurch können heute bis zu 153 MW elektrische Leistung bis zu vier Stunden lang produziert werden. Innerhalb von 70 Sekunden kann die Turbine von Stillstand auf Volllast gefahren werden. Die Turbine selbst befindet sich 42 Meter unterhalb des Wasserspiegels des Sees in einem Schacht.“ (Quelle: Wikipedia)

    Nachdem wir den Speichersee hinter uns gelassen haben, erreichen wir das Naturschutzgebiet Ruhrsteilhänge Hohensyburg. Von hier haben wir eine sehr schöne Sicht auf die aufgestaute Ruhr und über Hagen und die Hagener Randhöhen. Wir verlassen die bewaldeten Höhen und steigen ab, um über die Dortmunder Straße über die Ruhr zu gelangen. Weiter führt der Weg etwas abseits vom Seeufer entlang des Hengsteysees. Dort wird heute bei schönem Wind gesegelt. Viele Ausflügler spazieren am Seeufer entlang oder nutzen die Fahrräder oder Inlineskates für eine Runde um den See. Nach insgesamt 7 km gelangen wir zum Familienbad Hengstey in Hagen, das sehr gepflegt wirkt. Die Saison ist noch nicht eröffnet, weshalb wir in den nahegelegenen Bauernstuben auf ein kühles Getränk einkehren.

    Dann geht es weiter am Seeufer entlang. Wir nehmen die Brücke am südlichen Stauwehr des Sees und folgen der Hengsteyseestraße bis in die historische Altstadt von Herdecke. Sehr schön restaurierte Fachwerkhäuser, kleine Gassen und der offen fließende Herdecker Bach schaffen eine schöne Atmosphäre. Die Altstadt ist weitestgehend autofrei. Unser Weg führt über die angrenzende Fußgängerzone in der Hauptstraße weiter auf die Bahnhofstraße. Jetzt sind es noch 500 Meter bis zum Parkplatz, wo die Tour endet.

  • Von Witten zum Haus Schede in Herdecke

    Von Witten zum Haus Schede in Herdecke

    Es ist noch leicht bewölkt und 5°C kühl an diesem Morgen. Unsere heutige Tour startet in Witten und hat es in sich. Nach 30 Minuten Fahrt sind wir am Wanderparkplatz Kohlensiepen angekommen und laufen los.

    Zunächst geht es durch den Wald und immer am Borbach entlang. Dann folgt der Weg dem Kermelbach. Eine alternative Route führt direkt durch das Naturschutzgebiet Kermelbach. Die haben wir aber nicht genommen. Über ruhige Anliegerstraßen gelangen wir in die Siedlung am Bergweg. Als die schmucken Einfamilienhäuser von Hochhäusern abgelöst werden, halten wir uns links und biegen dann in einen unscheinbaren Fußweg, der uns nah ans Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke führt. Jetzt geht es durch einen schönen Grüngürtel parallel zur Ender Talstraße. Hier gibt es einige Teiche, an denen man mit Geduld und Glück sogar Eisvögel beobachten kann (Tipp eines Anwohners).

    Wir lassen die Straße hinter uns und gelangen nun auf den Ruhrhöhenweg des Sauerländischen Gebirgsvereins. Vorbei an einem schönen Fachwerkhaus geht es in den nächsten Wald. Von den Höhen des Nacken (188 m) hat man eine tolle Sicht über die Ruhr und das Ruhrtal. Der Weg folgt dem Ufer des Harkortsees und führt zum Schnodderbach.

    Nachdem wir den Bach gequert haben, erreichen wir nach einigen Metern das Gut Schede.  Es „ist ein Adelssitz und heutiger Bauernhof, der bis auf das 9. Jahrhundert zurückgeht und auch Haus Schede genannt wird. Ältester erhaltener Teil des auf einer Anhöhe des Ardeygebirges über der Ruhr gelegenen Gutes ist ein Bauernhaus aus dem 17. Jahrhundert, in dem ab 1640 der Richter Reinermann zu Wetter als Besitzer lebte. Ab 1748 lebte hier die Familie des Industriellen Peter Harkort, die mit dem Bau eines Rohstahlhammers im benachbarten Ort Wetter im Rahmen der Industrialisierung den Beginn der Eisen- und Stahlerzeugung im Ruhrgebiet mitgestaltete. Friedrich Harkort, der 1880 starb, wurde im Wald von Gut Schede in der nahen Erbbegräbnisstätte Harkort beigesetzt. Das Herrenhaus wurde 1810 aus Ruhrsandstein errichtet und innen zu Anfang des 20. Jahrhunderts auf Vermittlung des Mäzens Karl Ernst Osthaus durch die Architekten und Designer Henry van de Velde und Peter Behrens umgestaltet. Gut Schede befindet sich bis heute im Eigentum der Familie Harkort und ist als Privatbesitz nur eingeschränkt zugänglich; öffentlich erreichbar ist es nur zu Fuß.“ (Quelle: Wikipedia)

    Weiter geht es über Wald- und Feldwege zum Dachsgraben. Die Pfade sind schmal und wegen des Regens der letzten Tage etwas schlammig. Aber außer ein paar Mountainbikern und wenigen Hundebesitzern treffen wir auf unserem Weg kaum eine Menschenseele. Kurz vor dem Gelderbachweg queren wir über eine schmale Furt den Gelderbach und müssen nun einen steilen Berg hinauf. Über den Gipfel des Wartenbergs (245 m) geht es auf den Wartenbergweg und von dort zurück zum Wanderparkplatz.

    Fazit: Diese Tour ist ein hervorragendes Training für den Urlaub in den Bergen und wir werden im Sommer wiederkommen.