Kategorie: Ruhrgebiet

  • Von Flaesheim durch die Haard

    Von Flaesheim durch die Haard

    Wir starten am Waldspielplatz in Haltern-Flaesheim. „Erstmalig wird Flaesheim in einer Urkunde von 800 erwähnt. 1166 tritt Flaesheim durch die Gründung eines Klosters für Prämonstratenserinnen in das Licht der Geschichte. Durch die Eingemeindung vom 1. Januar 1975 gehört Flaesheim zu Haltern am See.“ (Quelle: Internetseite des Flaesheimer Heimatvereins)

    Zunächst geht es Richtung Süden auf den Dachsberg (122 m hoch). Wir kreuzen den Flaesheimer Mellerweg und weiter geht es Richtung Südwesten. Auf unserem Weg liegt der Feuerwachturm Rennberg, von dem aus wir einen schönen Blick über die Haard haben. „Die Haard ist ein 5.500 ha großes, in sich geschlossenes Waldgebiet am Rande des Ruhrgebiets und gehört zum Naturpark Hohe Mark. Das beliebte Naherholungsgebiet liegt zwischen Haltern am See im Norden, Recklinghausen im Süden, während Marl im Westen und Olfen im Osten die Grenzen bilden. Hauptsächlich finden sich hier Kiefernwälder, aber auch Eichen und Birken haben auf dem sandigen Untergrund ihre Heimat. Außerdem liegen hier einige sehr schöne Feuchtbiotope in den Tälern versteckt, wie im Nordosten der Baggersee Flaesheim zwischen Haard und Wesel-Datteln-Kanal.“ (Quelle: www.ruhrguide.de)

    Weiter geht es auf dem Herzogsweg und Tiefen Weg. Die Wege sind schlammig und von den Maschinen der Waldarbeiter tief gefurcht. Vom Schäferweg aus geht es teilweise auf Reitwegen und Singletrails bergauf und bergab. Wir queren die Recklinghäuser Straße und folgen dann einem Feldweg am Waldrand entlang. Hier haben wir einen schönen Blick auf Flaesheim. Nach einem erneut schmalen Pfad erreichen wir wieder die Straße Zum Dachsberg, an der unser Auto steht.

  • Von der Bladenhorster Straße zum Gräftenhof Ehling

    Von der Bladenhorster Straße zum Gräftenhof Ehling

    Wir starten in Recklinghausen an der Henrichenburger Straße, der wir etwa 2 km lang folgen. Zunächst geht es vorbei an Häusern und einer Siedlung der VIVAWEST, dann folgen landwirtschaftliche Flächen und einige Hofstellen. Nach der Kreuzung mit der Wartburgstraße halten wir uns links. Über die Horneburger Straße und die Straße Auf der Flur geht es vorbei an Baumschulen-Aufforstungen und über abgeerntete Felder. Der Beckumer Straße folgen wir dann bis Kilometer 5. Schöne Feldwege mit weitem Blick führen uns bis nach Recklinghausen-Suderwich.

    Wikipedia liefert folgende geschichtliche Daten: „Etwa um die Mitte des zweiten Jahrhunderts n. Chr. kamen Germanen, vielleicht zuerst die Sugambrer, in den Suderwicher Raum. Um 1066 tauchte in der Hebeliste des Essen-Werdener Klosters erstmals der Name Suderwick auf. Das bedeutete wohl Süddorf. Die Höfe waren bereits lehnspflichtig geworden. Das gilt auch für die drei Schultenhöfe Önting, Dobbeling und Pepping. Suderwich gehörte zum Vest Recklinghausen, das dem Kölner Erzbischof unterstand. Für Suderwich war Recklinghausen der Sitz der Gerichtsbarkeit und Horneburg der Ort der Verwaltung. Man ernährte sich von Ackerbau und Viehzucht. Emscherbruch und Esselerloh lieferten Weideland und Holz. Ab 1457 gab es in der Suderwicher Markgenossenschaft 70 Scharenberechtigte. Ab 1765 ging man daran, die gemeinsame Nutzung aufzulösen.“

    Wir bewundern die alte Wassermühle, viele Fachwerkhäuser und den schön angelegten Mühlenbach mit den aufgestauten Teichen. Im alten Dorf Suderwich scheint die Welt noch in Ordnung zu sein. Dann erreichen wir nach der prächtigen Sankt-Johannes-Kirche den Gräftenhof Ehling. In einer online verfügbaren Pressemeldung der Firma Brillux finden wir diese Hintergründe: „In ihrer ursprünglichen Form sind sie nur noch selten anzutreffen: Gräftenhöfe. Einer der ältesten Gräftenhöfe Deutschlands liegt in Recklinghausen-Suderwich. Als „herausragende Hofanlage im Ortskern des ehemaligen Dorfes Suderwich“ und „besonders gutes Beispiel der westfälischen Gräftenhöfe“ wurde er 1992 unter Denkmalschutz gestellt. Seit seiner Sanierung in den Jahren 2009–2011 und den Erweiterungsbauten erstrahlt der Gräftenhof Ehling in neuem Glanz, bietet 29 barrierefreie Wohnungen und ist Sitz zweier Praxen und eines medizinischen Dienstes. Eigentümer des Gräftenhofes ist die gemeinnützige Ottilie Ehling Stiftung, deren Stiftungszweck unter anderem die Heimatpflege und Altenhilfe ist. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem 13. Jahrhundert. 1357 wird der erste Ehling namentlich genannt. Seither war der in der Poststraße 7 in Recklinghausen-Suderwich gelegene Gutshof Heimat für 13 Generationen der Familie Ehling. In späteren Jahrhunderten entwickelte sich die Hofstelle zum Gräftenhof, einem speziellen Typus einer Einzelhofsiedlung, dessen Hauptcharakteristikum ein Wassergraben, die sogenannte Gräfte, ist, der die Hofstelle ganz oder in Teilen umgibt. Insbesondere das Münsterland ist bis heute siedlungsgeografisch von Gräftenhöfen geprägt. Entstanden sind diese, so die Vermutung, aus dem Bedürfnis nach Schutz und Sicherung für die zumeist isoliert liegenden Wohnplätze sowie aus dem Wunsch nach Anerkennung und sozialem Prestige.“ Eine Schautafel vor der Hofanlage weist darauf hin, dass die Essener Fürstäbtissinnen die früheren Lehnsherren der Ehlings waren.

    Weiter geht es durch die Fußgängerzone aus den 90er Jahren und entlang des Suderwicher Baches zurück zur Sachsenstraße. Nach etwas mehr als 11 Kilometern sind wir wieder am Ausgangspunkt unserer Tour angekommen.

  • Von Wetter zum Wasserschloss Werdringen

    Von Wetter zum Wasserschloss Werdringen

    Wir starten heute am Bahnhof Wetter (Ruhr), wo es ein am Wochenende kostenloses und zeitlich unbegrenztes Parkhaus gibt. Rasch lassen wir den Wochenmarkt und die Innenstadt hinter uns und nehmen den Ruhrhöhenweg des Sauerländischen Gebirgsvereins entlang des Schnodderbachs. „Der Bach ist Teil der Gemeindegrenze zwischen Herdecke und Wetter. Er trägt diese Funktion auch in seinem Namen, denn „Schnodder“ leitet sich, ebenso wie die Straßenbezeichnung „Auf dem Schnee“, von dem Wort „Schnade“ ab, was wiederum Grenze bedeutet.“ (Quelle: Wikipedia)

    Nach 2 km erreichen wir die Grotte, die bereits bei einer unserer früheren Touren zum Haus Schede von uns besucht wurde. Dieser schöne Wanderweg führt durch die Wälder des Ardeygebirges und bietet wunderschöne Ausblicke auf den Harkortsee und das Ruhrtal. Nach 5 km erreichen wir die ersten Häuser der Nachbargemeinde Herdecke. Direkt am Seeufer entstanden und entstehen neue Wohnungen in bester Lage.

    Über die Hagener Straße überqueren wir die Ruhr, um auf einem Teil des Jakobsweges auf der anderen Ruhrseite den Weg hinauf zum Kaisberg (185 m) zu nehmen. Als wir den Wald auf der Freiherr-vom-Stein-Straße verlassen, bietet sich eine schöne Aussicht auf Wetter. Die Brockhauser Straße führt uns direkt zum Wasserschloss Werdringen, wo wir im Schlosscafé für eine Rast einkehren.

    „Das Wasserschloss war ursprünglich ein Lehen der Herren von Volmestein und erfährt seine erste urkundliche Erwähnung zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Damals gehörte es zum Besitz der Erzbischöfe von Köln. Im Territorium derer von Volmestein befand sich auch der Hof und die Kirche zu Hagen. Sie waren die Keimzelle der späteren Großstadt Hagen. Werdringen war vom 13. bis 15. Jahrhundert im Besitz der ritterbürtigen Herren Dobbe (der Namenspartikel „von“ wurde von Adligen der Region nicht getragen), die unter anderem auch zum Stadtadel in Dortmund zählten und mit den Grafen von der Mark verbunden und den Herren von der Recke verschwägert waren. … Nach der Eroberung der Burg Volmarstein 1324 durch die Grafen von der Mark wurde Werdringen ein Teil der Grafschaft Mark. Im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit wechselten die Eigentümer mehrfach. Nachgewiesen sind die kleinadeligen Familien Dobbe, Düdinck, Capelle, von Berchem und von Grüter. 1617 wurden die Freiherren von der Recke-Volmerstein als Erben des ausgestorbenen Geschlechts Dobbe mit dem Gesamtbesitz belehnt. … Um 1830 nahm eine Linie der 1817 in den preußischen Grafenstand erhobenen Adelsfamilie von der Recke von Volmerstein ihren Wohnsitz auf der Wasserburg Werdringen. 1856/57 ließ Graf Ottomar von der Recke-Volmerstein Teile der mittelalterlichen/frühneuzeitlichen Gebäude renovieren und zu einem Wasserschloss im neugotischen (historistischen) Stil ausbauen. Um 1870 wurde der Wohnsitz der Grafen nach Schlesien verlegt. Das Wasserschloss diente anschließend als Wohnsitz des Aufsehers und später als landwirtschaftlicher Betrieb. Im 20. Jahrhundert verfiel es zusehends. Im „Dritten Reich“ wurde es der Deutschen Arbeitsfront übereignet, die im Umkreis von Werdringen eine Mustersiedlung anlegen wollte. Bereits 1939 war Werdringen als Außenstelle des „Sauerländischen Friedrich Harkort-Museums“ in Hagen vorgesehen. Nachdem das Wasserschloss fast abrissreif war, wurde es 1977 von der Stadt Hagen erworben. Seit 1985 wurden in Zusammenarbeit mit einem Bürgerverein umfangreiche Renovierungsarbeiten durchgeführt, die mit der Einrichtung des Museums für Ur- und Frühgeschichte beendet waren.“ (Quelle: Wikipedia)

    Entlang der Bahnstrecke kehren wir nun zurück nach Wetter, wo wir kurz darauf am Ausgangspunkt unserer heutigen Tour ankommen.