Autor: zetti

  • Essen-Kettwig, Maria im Maien und Kattenturm

    Essen-Kettwig, Maria im Maien und Kattenturm

    Wir starten heute im beschaulichen Essener Ortsteil Kettwig am Schwimmzentrum.

    Entlang des Brederbachs geht es direkt durch den Wald und über schmale Pfade. Der Brederbach mündet in den Springerteich, hinter dem wir uns rechts halten. Weiter geht es nun auf der Straße Oberlehberg. Diese führt an unserer Hochzeitskapelle „Maria im Maien“ vorbei. Wir machen natürlich einen Abstecher. Sie gehört zur Kirchengemeinde St. Peter und Laurentius. Auf der Internetseite der Gemeinde finden wir zur Geschichte des Bauwerks Folgendes (Auszug):

    „04.08.1929 Gründungsversammlung des Kapellenbauvereins Pierburg auf dem Hof Kammesheidt.
    31.05.1930 Regierungsbaumeister Emil Jung, Essen-Bredeney, und seine Frau überschreiben der Kirchengemeinde St. Peter, Kettwig, notariell ein Grundstück von 2,63 ar Größe an der Pierburg zur Errichtung einer Kapelle.
    06.03.1931 Die von Regierungsbaumeister Jung angefertigten Pläne für eine Kapelle werden vom Erzbischöflichen Generalvikariat nicht genehmigt, „weil die gewählte Form eines Rundbaues eine später notwendige Erweiterung unmöglich macht“. Pfarrer Heimbach weist sofort auf die Bedeutung der Kapelle hin und betont, dass eine Erweiterung doch möglich sei.
    29.06.1931 Fest Peter und Paul. Nach der Genehmigung für den Baubeginn wird am Tage des Patronatsfestes der Gemeinde der Grundstein gelegt.
    23.08.1931 In allen Pfarreien des Erzbistums Köln wird eine Kollekte für den Bau der Kapelle „Maria im Maien“ gehalten.
    03.09.1931 Fest Maria Geburt. Die neue Glocke für die Kapelle „Maria im Maien“ von der Glockengießerei Petit & Edelbrock, Gescher/Westfalen, wird  geweiht und dann zum Kapellenplatz geleitet.
    1932 Frau Julia Thyssen schenkt der Kapelle eine Marienstatue aus dem Jahre 1460.
    22.05.1932 Segnung der Kapelle durch Dechant August Oster, Essen-Steele, in Anwesenheit von Pfarrer Heinrich Melcher, der den Anstoß zum Kapellenbau gegeben hatte (jetzt St. Bonifatius, Essen-Huttrop).
    1938 Kardinal Karl Josef Schulte besucht die Kapelle, hält eine Ansprache und lobt die Kapelle wegen der Schönheit  ihrer Lage.
    1940 Die Prozession zur Bittwoche von der Pfarrkirche zur Kapelle „Maria im Maien“ wurde wegen „Fliegergefahr“ durch die Polizei verboten.
    14.05.1942 Mit den anderen Glocken der Gemeinde muss auch die Glocke der Kapelle  „Maria im Maien“ als „Kriegsmaterial“ abgegeben werden.
    8.11.1951 Im Schutze der Dunkelheit werden die Dachrinnen und Abfallrohre aus Kupfer von der Kapelle gestohlen. Eine Renovierung wird immer notwendiger.
    7.05.1953 Glockenweihe für neue Glocken (Stahlguß beim Bochumer Verein), auch für „Maria im Maien“. Wie ihre im Zweiten Weltkrieg zerstörte Vorgängerin erklingt sie wieder im Tone C. …“

    An der Pierburg nehmen wir die Straße Kamisheide, vorbei am Bauernhof Kammesheidt. Früher hielt der alte Bauer Kammesheidt hier seine als Martinsbraten sehr beliebten Gänse. Heute ist der Hof für Jedermann offen. Es gibt frische Reibekuchen und Waffeln, einen Spielplatz für Kinder und einen großen Biergarten.

    Kurz vor dem Schuirbach biegen wir rechts auf einen versteckten schmalen Pfad und nehmen den Weg durch den Wald hinunter zur Ruhrtalstraße und weiter zum Leinpfad entlang der Ruhr. 3 km folgen wir nun dem Flußlauf, vorbei am Kattenturm. „Burg Luttelnau war ein Rittersitz im Ruhrtal bei Essen. Sie ist die einzige zumindest noch teilweise erhaltene Motte (Turmhügelburg) an diesem Fluss. Der Kattenturm ist die Ruine des Wohnturms. … Eigentümerin der Ruine ist die Stadt Essen als Rechtsnachfolgerin der Stadt Kettwig, welche die Ruine von den Grafen von der Schulenburg geschenkt bekommen hat. Lüttelnau, auch als Luthenau und Luttenau geschrieben, bedeutete so viel wie „kleine Aue“. Die heutige Bezeichnung Kattenturm kam erst während des 19. Jahrhunderts auf und wurde später in sagenhaften Erzählungen unter anderem auf Katzen und die Chatten zurückgeführt, die dort einen Schatz bewacht haben sollen.“ (Quelle: Wikipedia)

    Wir gelangen schließlich zur Kettwiger Schleuse und haben Glück: gerade wird ein Sportboot geschleust. Dann biegen wir rechts ab in die Kettwiger Altstadt mit ihrem pittoresken Fachwerkhäusern. Vorbei an den Geschäften der zahlreichen örtlichen Einzelhändler und am Friedhof gelangen wir über die Brederbach- und Rheinstraße in den jüngeren Teil von Kettwig mit Neubauten aus den 70er und 80er Jahren. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Ausgangspunkt unserer Tour, den wir nach rund 10 km wieder erreichen.

  • Von Senden durchs Venner Moor

    Von Senden durchs Venner Moor

    Am Friedhof St. Laurentius in Senden finden wir eine Parkmöglichkeit. Dann laufen wir los Richtung Ortskern Senden an der Landstraße entlang. Nach 100 Metern biegen wir rechts ab und folgen der Straße Dorfbauerschaft. Wir passieren den Hof Grothues-Potthoff, der neben verschiedenen Freizeitaktivitäten auch ein Hofcafé und Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Hier ist bei diesem Bilderbuch-Wetter heute viel los.

    Direkt hinter dem Hofgelände biegen wir rechts ab zum Dortmund-Ems-Kanal (DEK). Hierzu finden wir in Wikipedia: Bereits 1824–1828 entstand der Ems-Hase-Kanal/Hanekenkanal von Hanekenfähr südlich Lingen bis zur Hase in Meppen als 25 km langer Seitenkanal der Ems. Als der Dortmund-Ems-Kanal angelegt wurde, wurde er ausgebaut und fast ganz in den DEK einbezogen. Der DEK wurde nach nur siebenjähriger Bauzeit am 11. August 1899 als erster der großen Binnenschifffahrtskanäle durch Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnet. Der Verkehr hatte zu diesem Zeitpunkt allerdings schon begonnen. Emdens Oberbürgermeister Leo Fürbringer berichtete im Mai 1899 an den Regierungspräsidenten in Aurich: „Gegen Ende April traf der erste Dampfer mit 1200 Tonnen schwedischen Eisenerzes (…) hier ein, der in drei Tagen gelöscht wurde, so daß das erste Kanalschiff mit Erz am 3. Mai 1899 in Dortmund eingetroffen ist.“ Gründe für den Bau waren die Entlastung der Eisenbahn, die alleine nicht mehr in der Lage war, die Produktion des Ruhrgebiets zu transportieren, sowie die Förderung der Ruhrkohle, die seit den 1880er Jahren Konkurrenz durch englische Importkohle erfuhr. Gleichzeitig benötigte man im Ruhrgebiet aber auch ausländische Erze. Insbesondere die Stahlindustrie des östlichen Ruhrgebiets konnte gegenüber den am Rhein gelegenen Hüttenwerken ihren Standortnachteil verringern.“

    Weiter geht es jetzt 2 km am Kanalufer entlang, um dann rechts ins Venner Moor abzubiegen. Dieses ehemalige Hochmoor ist ca. 148 ha groß und natürlich ein Naturschutzgebiet. Über die Wanderwege A 9 und A 8 gelangen wir bei Kilometer 8,5 wieder zurück auf die Straße Dorfbauerschaft. Jetzt geht es erneut am Ufer des Dortmund-Ems-Kanals entlang zurück zum Friedhof von St. Laurentius.

  • Vom Hügelpark nach Essen-Werden

    Vom Hügelpark nach Essen-Werden

    Wir starten im schicken Essen-Bredeney und parken an der Frankenstraße. Über die kleine Straße Am Tann geht es in den Kruppwald. Hier ist das Ruhrgebiet grün und wild.

    Nach 3 Kilometern überqueren wir die Bredeneyer Straße und gelangen in den Heissiwald. „Seit über 40 Jahren besteht nun schon das Wildgatter Heissiwald. Anfänglich ästen hier 6 Stücke Rotwild und ein Rudel Damwild. 1982 überstand das Wildgehege eine anstehende Schließung durch die Stiftung der Stadtsparkasse Essen, die vier eurasische Wildschafe (Mufflons) dazu erwarb. Heute leben in dem 6 ha großen Areal 6 – 8 Stück Rotwild und 6 – 8 Stücke Damwild mit Kälbern, 6 Wildschweine (Schwarzwild) mit jährlich ca. 6-15 Frischlingen sowie 6 – 9 Mufflons (Wildschafe) mit ihren Lämmern.“ (Quelle: Internetseite der Stadt Essen). Wir beobachten Damwild und Wildschweine, die sich ganz dicht am Zaun aufhalten.

    Weiter geht es durch den grünen Essener Süden bergab in den Ortsteil Werden. „Die Entstehung Werdens geht auf das Wirken des Hl. Liudger zurück, der am Ende des 8. Jahrhunderts (um 799) das Benediktinerkloster Werden gründete. Seitdem siedelten sich Menschen um das Kloster an. Im Jahre 1317 erhielt Werden die Stadtrechte, eigene Mauern und Tore. In der Kellerei des Stiftes Werden ist im Heberegister Ende des 14. Jahrhunderts von der „Flur under der Levendaell“ die Rede. Nach dieser Flurbezeichnung erhielt schließlich 1934 die alte Bahnhofstraße ihren Namen Im Löwental. Weitere Schreibweisen waren Leyendall, Lyevendaell oder Lewendaill. Ebenfalls ist hier ein Levenkotten und der Familienname Leve bzw. Leven bezeugt. Im Jahr 1498 brannte fast die gesamte Stadt Werden nieder. Die Stadtherren waren die Äbte von Werden. Das Kloster hatte ursprünglich eine große Zahl an Besitzungen, zu denen die heutigen Essener Stadtteile Bredeney, Heisingen, Schuir, Kettwig, Fischlaken, Heidhausen, Kupferdreh und Byfang sowie Hetterscheid im heutigen Heiligenhaus, auch als Werdener Land bezeichnet, gehörten. Im Jahre 1803 jedoch war es mit der Herrschaft der Äbte vorbei, die Abtei wurde wie viele andere Klöster, dazu gehörte auch das Stift Essen, im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses säkularisiert.“ (Quelle: Wikipedia)

    Wir machen Rast im Dolcinella, einem netten Café im Löwental. Dann überqueren wir die Ruhr und laufen am romantischen Seitenarm des Flusses entlang zum Werdener Stauwehr. Vor uns erstreckt sich der Baldeneysee, der bei bestem Ausflugswetter viele Gäste und Segler anzieht. Am Seeufer entlang geht es weiter bis zum Regatta-Turm und dann halten wir uns nach einem kurzen Stück entlang der Lerchenstraße wieder rechts, um in den Kruppwald abzubiegen. Jetzt geht es stetig bergauf und immer neben dem Park der Villa Hügel weiter, dem früheren Wohnsitz der Familie Krupp. Nach 11 Kilometern endet die Tour wieder an der Frankenstraße.