Autor: zetti

  • Um den Freibergsee und zum Berggasthof Laiter

    Um den Freibergsee und zum Berggasthof Laiter

    Über Mühlenweg und Haldenweg kommen wir zu den Loretto-Kapellen. Im Oberstdorf-Lexikon sind die 3 Kapellen erläutert. Die kleinste und älteste ist die Abbachkapelle von 1493. Die schönste und größte ist die Marienkapelle aus dem 17. Jahrhundert, gefolgt von der Josefskapelle als Abschluss des Kreuzweges.

    Über die Wiesen gelangen wir zum unteren Renksteg, der den Beginn des Aufstiegs zum Freibergsee markiert. Wir passieren die Skiflugschanze und nehmen den Weg am östlichen Ufer entlang weiter Richtung Süden. Im Oberstdorf-Lexikon ist auch die Sage von der Entstehung des Sees aufgezeichnet:

    „Wo jetzt in stiller Einsamkeit der Freibergsee bei Oberstdorf liegt, war ehedem eine schöne, fruchtbare Wiese, welche zwei, nach andern drei Fräulein gehörte, die aber dieses Besitzes wegen in beständigem Zank und Hader lebten. Als sie nun einmal auf der Wiese mit Heuen beschäftigt waren und dabei wieder in argem Streite lagen, tat eines der Fräulein zornig die Verwünschung: „Wenn nur die ganze Wies einmal versänke und zu Wasser würde!“ Da entstand in der folgenden Nacht ein fürchterliches Gewitter, und unter schrecklichem Blitz und Donner versank die Wiese in die Tiefe. Am Morgen war an deren Stelle der See, auf dessen Wasser noch die „Heuschochen“ herumschwammen.“

    Nach kurzer Zeit erreichen wir den Gasthof Schwand. Das Oberstdorf-Lexikon gibt an, dass bereits seit 1707 in Schwand als Vorstufe der Dauersiedlung sogenannte Auszüge nachgewiesen sind. Seit 1774 ist durch Taufbucheinträge das Bestehen einer Dauersiedlung nachgewiesen. Der Ortsname stammt von „Schwenden“, einem Ausdruck für Roden.

    Hinter Schwand nehmen wir nicht den Weg links zur Hochleite, sondern geradeaus über Ringang zum Berggasthof Laiter. Hier können wir rasten. Auch viele Einheimische kehren bei der Familie Vogler ein. Auf der Internetseite des Gasthofs wird zur Geschichte erläutert, dass das Haus ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert stammt und als Unterkunft für die Hirten im Sommer genutzt wurde. Das Haus ist im Original erhalten und saniert. Seit 1938 werden dort auch Gäste bewirtet.

    Den gleichen Weg nehmen wir wieder zurück bis zum Freibergsee, den wir nun allerdings an der Westseite umrunden. Über den unteren Renksteg und die Wiesen kehren wir wieder heim.

  • Über Jauchen und Kornau zum Berggasthof Bergkristall

    Über Jauchen und Kornau zum Berggasthof Bergkristall

    Heute verlassen wir Oberstdorf wieder über die Weststraße. In den Wiesen queren wir zweimal die Langlaufloipen. Der direkte Weg nach Kornau ist jetzt im Winter gesperrt, so dass wir über den Fußweg an der Stillach entlang und neben der Walserstraße ausweichen. Statt dann aber den schnellsten Weg über die Alte Walserstraße zu nehmen, entscheiden wir uns für den Aufstieg nach Jauchen, einem Ortsteil von Oberstdorf.

    Im Oberstdorf-Lexikon finden wir zur Geschichte des Ortes Folgendes: Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1480. Mittelsteinzeitliche Funde des Grafen Vojkffy aus den 30er Jahren deuten jedoch auf eine viel ältere Besiedlung. Der Name des Ortes wird dem Personennamen Joucho zugeordnet, was etwa dasselbe bedeutet wie hochdeutsch Jäger. Im 19. Jahrhundert umfasste der Ort 10 Häuser und eine Kapelle. Die Ortschaft ist gemeinsam mit dem benachbarten Reute 1818 durch das Gemeindeedikt zur neu gebildeten politischen Gemeinde Oberstdorf gelangt.

    Nach Jauchen passieren wir nun auch das benachbarte Reute. Dann geht es ein Stück entlang der Walserstraße, die ins Kleinwalsertal führt. Kurz hinter der Bushaltestelle Reute halten wir uns rechts und folgen dem Weg Richtung Kornau. Wir passieren die Jugendherberge und den Ort und gelangen so zur Talstation Söllereck. Jetzt führt ein schattiger Wanderweg durch den Wald zum Berggasthof Bergkristall. Hier bietet sich eine Rast und Einkehr an. Vom Gasthof haben wir einen tollen Blick auf das sonnige Oberstdorf, Nebel- und Rubihorn und die Allgäuer Bergwelt.

    Wer mag, kann nun den Edmund-Probst-Weg hinunter zum Freibergsee nehmen. Wir entscheiden uns für den direkten Weg zurück in den Ort. Nach dem Stillachhaus, einer Privatklinik, passieren wir bereits die ersten Häuser an der Stillachstraße. Über die Weststraße erreichen wir wieder das Zentrum von Oberstdorf.

  • Über Moorbad und Golfplatz zum Christlessee

    Über Moorbad und Golfplatz zum Christlessee

    Wir nehmen den ruhigen Mühlenweg neben der belebten Einkaufsstraße, um zur Trettach zu gelangen. Dort halten wir uns rechts und kommen vorbei am Moorbad und ehemaligen Kinderheim sowie dem Golfplatz zur Fahrstraße ins Trettachtal. An einer weiteren Gabelung halten wir uns erneut links und nehmen den befahrbaren Wanderweg, der uns oberhalb zum Christlessee bringt.

    Der See liegt auf 916 m Höhe, schimmert selbst am heute trüben Tag herrlich dunkelblau und grün und friert auch im Winter nicht zu. Ursache dafür sind südlich von ihm entspringende starke Quellen, die den See mit klarem Wasser speisen. Der See und die angrenzenden Weiden sind Wasserschutzgebiet. Das Wasser im See selbst hat Trinkwasserqualität. (Quelle: Internetseite des Marktes Oberstdorf)

    Eine schöne Sage über den See finden wir im Oberstdorf-Lexikon:

    „Nicht nur das klare Wasser und die grünen und blauen Farbtöne machen den Christlessee im Trettachtal so bekannt, berühmt ist er auch, weil er nie zufriert.

    Früher kam eine Zeit lang jedes Jahre ein kleines fremdes Männle, das eine gar sonderbare Tracht anhatte. Jedes Mal holte es aus dem naheliegenden Haus eine Schaufel und barg feinen Schlamm aus dem See. Diesen trocknete es und packte ihn dann in ein Taschentuch. Wenn es nach getaner Arbeit die Schaufel zurückgab, sagte es meistens: „So, jetzt hab ich wieder auf ein Jahr genug zum Leben.“ Welche wertvollen Mineralien das Männchen im Schlamm gefunden hatte, verriet es nie. Man vermutete, dass es Gold gewesen sei.“

    Nicht weit vom See entfernt liegt das Café Christlessee, wo der müde Wanderer rasten kann. Den Rückweg nehmen wir über die Straße Dietersberg, die kurz darauf als Hauptwanderweg an Gruben vorbei und entlang der Trettach zurück nach Oberstdorf führt.