Autor: zetti

  • Felsendom und Jägersberg

    Felsendom und Jägersberg

    Von Oberstdorf aus geht es zunächst Richtung Illerursprung. Hier vereinen sich die Flüsse Stillach, Breitach und Trettach und fließen fortan als Iller weiter. Mit Glück kann man hier seltene Wasservögel beobachten.

    Am Ufer der Iller geht es weiter nach Langenwang. Der Ort gehört zur Gemeinde Fischen und verfügt unter anderem über einen Verkehrs- und Verschönerungsverein. „In der Abschrift des originalen Protokollbuches ist zu lesen, dass der Verkehrs- und Verschönerungsverein Langenwang e. V. am 6. Juli 1911 in einer öffentlichen Gründungsversammlung gegründet wurde. Als Zweck gab man an „die landschaftliche Schönheit von Langenwang und Umgebung zur Kenntnis und Geltung zu bringen“. In den frühen Jahren beriet man über die Staubplage auf der Straße, verursacht durch schnelles Fahren der Autos und gab 370 RM Zuschuss zur Straßenteerung. Man legte fest, dass im Zimmerpreis Heizung, Licht und das Putzen von ein Paar Schuhen enthalten ist.“ (Quelle: Internetseite der Gemeinde Langenwang)

    Nun folgt der langsame Aufstieg auf den Jägersberg. Von 823 m geht es hinauf auf 964 m. Um uns herum stehen bunt gefärbte Laubbäume und die sattgrünen Wiesen des Allgäus bieten einen schönen Kontrast zum Herbstlaub.

    Bei Kilometer 7 biegen links ab auf den Graf-Vojkffy-Weg. Graf Christoff von Vojkffy lebte von 1879 bis 1970. Im Oberstdorf-Lexikon finden wir Folgendes zu seiner Person: „Aus den Erzählungen meines Großvaters wusste ich, dass die Oberstdorfer den „Boatschexavere“, wie er spöttelnd genannt wurde, damals in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts nicht für voll genommen hatten. Dazu trug sicher auch sein ungewöhnliches Aussehen wesentlich bei. Von Statur war er lang und dürr, an den Füßen trug er Wickelgamaschen und im Winter dicke Pelzstiefel. Für die Kinder war er ein gern gesehenes Objekt des Spottes. Er soll total verarmt gewesen sein und seine Schwester Janka von Vojkffy hielt ihn sehr kurz. Sogar das Geld für ein Bier in der Wirtschaft musste er sich meistens anschreiben lassen. In der Bevölkerung war man der Meinung, dass er ein Ungar sei, da er seinen „ungarischen“ Akzent ganz besonders herausstellte. Er erzählte gerne, dass er verarmt sei, weil ihm alle seine Besitzungen genommen wurden. Anscheinend nannte er sich selbst oft einen „Honved-Offizier“. … Christoffs Geburtsort Oroslavje liegt etwa 30 km nördlich von Zagreb im heutigen Kroatien. 1879 gehörte die Ortschaft natürlich noch zur österreichisch-ungarischen Monarchie und hier genauer gesagt zur ungarischen Reichshälfte, denn Kroatien stand lange in Personalunion mit Ungarn. Dies erklärt wahrscheinlich, warum sich Christoff selbst gerne als „Ungar“ bezeichnete, obwohl er ja eigentlich ein „Kroate“ war.“ Der Graf machte sich einen Namen als erfolgreicher Hobby-Archäologe, der auch in der Nähe von Oberstdorf steinzeitliche Funde machte.

    Der steile Weg ist von Wurzeln und Steinen geprägt und bringt uns hinauf auf 1055 m zum Felsendom, einem imposanten Steinbogen. Hier genießen wir bei einer Brotzeit den Blick auf das sonnige Oberstdorf.

    Nun geht es wieder abwärts bis nach Tiefenbach. Dort halten wir uns links von der Klammstraße und queren die Breitach, um über einen schönen Wanderweg zurück über Reute nach Oberstdorf zu laufen.

  • Vom Gut Panker nach Waterneverstorf

    Vom Gut Panker nach Waterneverstorf

    Wir starten am Gut Panker in der Holsteinischen Schweiz. „Das über fünfhundert Jahre alte Gut Panker liegt in Panker im Kreis Plön in der Nähe von Lütjenburg in Schleswig-Holstein. Das Gut befand sich seit dem ausgehenden Mittelalter im Besitz der Familie Rantzau, wurde im Jahre 1739 vom schwedischen König Friedrich aus dem Haus Hessen zur Versorgung seiner unehelichen Söhne gekauft, die dort die Herrschaft Hessenstein begründeten, und ging 1808 an die Kurfürsten von Hessen-Kassel über. Das Gut mit seinen Ländereien und Gebäuden gehört heute der Hessischen Hausstiftung.“ (Quelle: Wikipedia)
    Von der zum Gut gehörenden Remise (heute befinden sich dort Ateliers von Künstlern, deren Werke man auch kaufen kann) geht es links den Hügel hinauf. Bereits nach wenigen Metern haben wir einen schönen Blick auf den Großen Binnensee und die dahinterliegende Ostsee.

    Weiter geht es über alte Feldwege, bis wir nach 3 km Waterneverstorf erreichen. Der Ort sieht hübsch aus mit seinen alten, teilweise reetgedeckten Fachwerkhäusern. „Waterneverstorf wurde 1433 im Lübecker Kirchenzehntregister das erste Mal erwähnt. Damals wurde es noch Neverstorpe genannt, was wahrscheinlich Dorf des Never bedeutete und auf einen früheren Besitzer gleichen Namens hinwies, möglicherweise ist das Wort Never auch slawischen Ursprungs und bedeutete Dorf der Ungläubigen. … Der Besitz befand sich seit dem Mittelalter im Besitz der uradeligen Familie Rantzau, die zu den sogenannten Equites Originarii zählten und denen eine Vielzahl an Gütern und Adelssitzen im Land gehörten. Unter den Rantzaus wurde auf Neverstorf um 1390 ein befestigter Adelssitz in Form einer Wasserburg errichtet, die mit der Errichtung der Gutsherrschaft im 16. Jahrhundert zum Herrenhaus des Guts wurde.“ (Quelle: Wikipedia) Heute kann man im Herrenhaus Ferienwohnungen beim heutigen Gutsherrn, dem Grafen Waldersee, mieten.

    Der Ort grenzt direkt an den Großen Binnensee, an dessen Ufer wir nun 2,5 km entlang laufen. Dann geht es links in den Wald und weiter über Feld- und Waldwege rund um den Plötzenberg. Nun folgt eine kleine Siedlung, die zum Ort Behrensdorf gehört. Unmittelbar am Ortsrand passieren wir die Familiengrabstätte der Grafen Waldersee und durchqueren den angrenzenden Wald. Bei Kilometer 13 erreichen wir wieder die ursprüngliche Route und halten uns links, um zurück nach Panker zu gelangen. Vor dem Hotel und Restaurant „Ole Liese“ endet die Tour.

  • Runde von Mülheim an der Ruhr

    Runde von Mülheim an der Ruhr

    Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung ist die Parsevalstraße in der Nähe des Flughafens Mülheim an der Ruhr.

    Von dort geht es entlang eines Feldes mit Blick auf das Luftschiff Richtung Essen. Durch das Naturschutzgebiet Rumbachtal gelangen wir zur Raadter Straße und von dort weiter zur Lilienthalstraße, die den Flughafen Mülheim umfasst.

    Wir biegen links ab und folgen der Straße Am Treppchen zur Meisenburgstraße. Dann passieren wir die Außenstelle des Landesumweltamtes mit dem Deutschen Wetterdienst. Leider sind wir etwas zu spät, um den vollautomatisch startenden Wetterballon zu beobachten, der hier täglich aufsteigt.

    Weiter geht es entlang des Wäldchens um den Aseybach, das die Wallneyer Straße mit vereinzelten Bauernhöfen vom teuersten Essener Stadtteil Bredeney trennt. Nun erreichen wir die Sternwarte Walter Hohmann. „Walter Hohmann wurde am 18. März 1880 als Arztsohn in Hardheim (Odenwald) geboren. … Ab 1904 war er als Prüfingenieur für Baustatik in Wien, Berlin, Hannover und Breslau und ab 1912 als Stadtbaurat und Leiter der Statischen Abteilung der Baubehörde und der Materialprüfstelle der Stadt Essen tätig. In seiner Freizeit untersuchte Hohmann in den Jahren 1911 – 1915 als erster „unter Anwendung der Gesetze der klassischen Himmelsmechanik, wie groß, wie schwer und wie leistungsfähig ein raketengetriebenes Raumschiff sein müsste, um auf sonnenumrundenden Ellipsenbahnen bei geringstem Energieaufwand zu anderen Planeten zu gelangen. Seine Untersuchungen schlossen dabei nicht nur das primäre Problem des Verlassens des Schwerefeldes der Erde ein, sondern auch die delikate Aufgabe des Wiedereintritts in die Erdatmosphäre mit super-orbitalen Rückkehrgeschwindigkeiten“ [Wernher von Braun].“ (Quelle: Internetseite der Sternwarte)

    Direkt gegenüber der Sternwarte befinden sich Parzellen, die Essener beim Oberschuirshof pachten können, um ihr eigenes Obst und Gemüse anzubauen. Hier blühen auch herrliche Dahlien und Sonnenblumen.

    Wir folgen nun dem Wolfsbach, danach dem Huxoldbach und zuletzt dem Schuirbach. Ein schmaler Pfad bringt uns vom Ruthertal zum Bauer Kammesheidt. Seine Galloway-Zucht beobachtet uns, als wir rasten. Immer am Schuirbach entlang geht es jetzt stetig bergauf. Wir queren die Meisenburgstraße und gehen am gut besuchten Buchholzhof vorbei. Dann folgt ein kleiner Feldweg rechts, der uns unter die Autobahn A 52 führt. Am Hof Roßkothen nehmen wir links die Klingenburgstraße. Der muntere Bach neben dem Weg heißt Rossenbeck. Über den Bollenberg erreichen wir das Bauernhofcafé der Familie Felchner. Hier herrscht Hochbetrieb. Der Kuchen mit Beeren aus eigenem Anbau ist noch ofenwarm und den Kaffee gibt es kostenlos nachgeschenkt. Wir stärken uns für die letzten 2 Kilometer. Auf der Horbeckstraße umrunden wir wieder den Mülheimer Flughafen und gelangen dann über ruhige Anliegerstraßen zurück zum Auto.