Autor: zetti

  • Von Gerresheim durchs Rotthäuser Bachtal

    Von Gerresheim durchs Rotthäuser Bachtal

    Heute Morgen scheint die Sonne und es ist erst 16°C warm. Unser Startpunkt ist der S-Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim. Von dort geht es zunächst über einige (Haupt-)Straßen in das nahegelegene Landschaftsschutzgebiet, das Morper Bachtal. Wir biegen nach etwa 2 km links ab und kommen zum Gut Papendelle. Jetzt folgen wir dem Rotthäuser Bach und sind mitten im gleichnamigen Landschaftsschutzgebiet. Entlang des Baches gibt es zahlreiche Teiche und der Wanderweg ist hier oft schlotzig vom nahen Feuchtgebiet und dem Bach.

    „Das Rotthäuser Bachtal steht seit 1984 unter Naturschutz und ist gleichsam als FFH-Gebiet ausgewiesen. (FFH- Gebiete sind Gebiete, die für das Schutzgebietssystem „Natura 2000“ ausgewählt wurden.) Das Besondere an dem Tal sind seine Feuchtbiotope, der Bach, der ihm den Namen gab, seine Quellen, die zahlreichen Fischteiche und ausgedehnte Schilfflächen. Hinzu kommen wertvolle Erlen-, Eschen- und Weichholzauenwälder sowie Hainsimsen-Buchenwälder. So zeigt sich auf engem Raum eine vielfältige und abwechslungsreiche Landschaft. Im Rotthäuser Bachtal zeigen sich seltene Tierarten wie Teichrohrsänger, Rohrammer und Eisvogel sowie Libellen wie die „Blaugrüne Mosaikjungfer“. Auch die Pflanzenwelt ist artenreich vertreten, darunter auch nach der „Roten Liste“ bedrohte Pflanzen, wie der Riesen Schachtelhalm oder die Brunnenkresse. Aber auch geologisch ist das Rotthäuser Bachtal interessant. Die Talhänge sind unterschiedlich ausgebildet, das heißt die westliche Talseite ist wesentlich flacher als die Ostseite und wird daher vornehmlich landwirtschaftlich genutzt. Die Landwirtschaft wird durch die mächtige Lössauflage begünstigt, da sich auf dem Löss die fruchtbare Parabraunerde gebildet hat. Diese Talseite ist mit erosionsbedingten Spülrinnen durchzogen, in denen sich heute zum Teil die Zufahrtswege zu den Höfen befinden. Der Name „Papendeller Weg“ (Delle = Eintiefung) greift diesen Umstand auf.“ (Quelle: Internetseite der Stadt Düsseldorf)

    Nach insgesamt 5 km halten wir uns wieder links und folgen nun ein Stück dem Pillebach. Über die Bergische Landstraße und den Ratinger Weg gelangen wir in den Grafenberger Wald und durchqueren den Grafenberger Wildpark. „Das erstmals 1927 angelegte Gehege umfasste damals nur 10 Hektar und beherbergte Dam- und Rehwild. Im Krieg 1944 wurde der Park geschlossen, 1952 auf 30 Hektar erweitert und neu eröffnet. Heute ist das Gehege 40 Hektar groß und alles andere als ein Zoo. So werden die Tiere im Wildpark nicht präsentiert; sie entscheiden vielmehr selbst, wann sie sich den Menschen nähern und zeigen. In weitläufigen, naturnah gestalteten Gehegen sind Rothirsche, Rehe, Muffelwild und die bei den jüngsten Besuchern so beliebten Wildschweine zu Hause. Eine Besonderheit ist das Damwild-Freigehege. Hier kann das Wild, wenn es denn selbst will, hautnah erlebt und von den Kindern gefüttert werden. Weitere Parkbewohner sind Fasane und Rebhühner sowie im speziellen Raubwildgehege Füchse, Iltisse, Wildkatzen und Waschbären. Bienenhaus, Naturteich und Ameisenhaufen runden die heimische Tierfamilie des Wildparkes ab. Füttern dürfen die Besucher das Damwild und die Wildschweine in Maßen und zwar mit Rohkost (Möhren, Kohlrabi, Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Eicheln und Kastanien). Nudeln enthalten zu viele Kohlehydrate und sind deshalb keine geeignete natürliche Nahrungsgrundlage für die Wildtiere.“ (Quelle: Internetseite der Stadt Düsseldorf)

    Wir erleben das Damwild bei unserer kurzen Stippvisite hautnah. Da wir aber nichts zum Füttern dabei haben, suchen sich die Tiere recht schnell andere Besucher als Ziel.

    Entlang der Rennbahnstraße und Torfbruchstraße gehen wir nun zurück in bewohnte Gebiete. Zunächst durch einige Grüngürtel, dann durch alte Siedlungen. Nach 3,5 Stunden erreichen wir wieder den S-Bahnhof Düsseldorf-Gerresheim, wo unser Auto auf uns wartet.

  • Von Aprath nach Düssel

    Von Aprath nach Düssel

    Heute Vormittag ist es sonnig und bereits 17°C warm. Wir fahren etwa 30 Minuten bis zum P + R-Parkplatz des S-Bahnhofes Wülfrath-Aprath. Dort parken wir das Auto und begeben uns auf die heutige Tour nach Düssel.

    Vor dem Brucher Bach biegen links ab und gelangen zur Aprather Mühle. „Die Aprather Mühle in Wülfrath … war eine Bannmühle. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Die Mühle, die zum Schloss Aprath gehörte, wurde durch Herzog Wilhelm III. von Berg 1504 zur Bannmühle erklärt. Die Bauern mussten hier ihr Getreide mahlen lassen und waren somit „gebannt“. Nach anderer Quelle wurde sie 1581 erstmals erwähnt. Im 19. Jahrhundert brannte das Gebäude ab und wurde später wieder aufgebaut. Erhebliche Zerstörungen gab es im Zweiten Weltkrieg. Der derzeitige Besitzer ließ das Gebäude restaurieren. Der nördlich vorgelagerte Mühlenteich, der vom Brucher Bach, einem Nebengewässer der Düssel, gespeist wird, hat eine etwa 1,3 Hektar große Wasseroberfläche. Er ist Bestandteil des Naturschutzgebiets Aprather Mühlenteich, das weitere Bereiche, vor allem entlang der Düssel, umfasst und insgesamt rund 9 Hektar groß ist.“ (Quelle: Wikipedia)

    Über die Straßen Düsseler Feld und Unterdüssel gelangen wir zum Holzer Bach. Weiter geht es entlang schicker Einfamilienhäuser bis nach Wülfrath-Zentrum. Der neu gebaute Teil der Fußgängerzone ist wenig einladend, aber die Fachwerk- und Schiefergebäude daran anschließend sehen heimelig aus. Die ersten Restaurants und Cafés haben geöffnet und bereits reichlich Kundschaft bei dem schönen warmen Wetter.

    „Wülfrath war eine der ersten Rodungssiedlungen im großen frühmittelalterlichen Reichsforst. Die Grenzen wurden in einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs IV. vom 16. Oktober 1165 mit den Flussläufen Rhein, Ruhr und Düssel (Tussella) eingegrenzt. Die Ostgrenze war der alte Höhenweg der Kölnischen Straße (strata colonensis). Dieser verlief von der Werdener Ruhrbrücke über Velbert und Wülfrath entlang der Düssel weiter in Richtung Köln. Das Zentrum des mittelalterlichen Dorfes war ein Herrenhof (Mollmershof), der im Zusammenhang mit der Herrschaft Hardenberg an den Grafen von Berg verkauft wurde. Mit dem Besitz des Hofes, zu dem ein ausgedehnter Hofverband mit vielen Einzelhöfen gehörte, insbesondere in den Honnschaften Erbach und Püttbach, war das Recht verbunden, den Pfarrer zu bestimmen. Das Dorf Wülfrath wurde gegen Ende des 11. Jahrhunderts als Wolverothe (=Rodung des Ansiedlers namens Wolf) erstmals schriftlich in einem Pergament des Stiftes Kaiserswerth erwähnt. Die Ursprünge liegen viel weiter zurück. Ausgehend von der Sage um den von seiner Sippe ausgestoßenen Siedler Wolf, der an der Stelle der heutigen Stadtmitte den damals reichlich vorhandenen Wald gerodet haben soll, um sich dort niederzulassen, lässt sich die Stadtgeschichte bis etwa in das Jahr 713 zurückverfolgen.“ (Quelle: Wikipedia)

    Wir lassen die Stadt hinter uns gelangen nun wieder auf die umliegenden Felder und zum Mettmanner Bach. Über die Kölnische Landstraße (hier ein nur für landwirtschaftlichen Verkehr freigegebenes Stück) kommen wir auf den Hahnenfurther Weg und nach Düssel. In diesem beschaulichen Stadtteil von Wülfrath fließt der gleichnamige Fluss. „Der Name Düssel geht wahrscheinlich auf das germanische thusila zurück und bedeutet „brausen, rauschen, tosen“, althochdeutsch doson. Um 1065 wird der Bach als Tussale (die Brausende, Rauschende, Tosende) bezeichnet.“ (Quelle: Wikipdia)

    Wir lassen die Dorfkirche hinter uns und nehmen den Voisberger Weg. Nach 1,5 km erreichen wir unser Auto und die heutige Tour endet.

  • Von Thann zur Auberge du Molkenrain

    Von Thann zur Auberge du Molkenrain

    Ein heißer Tag steht uns bevor und so tun wir gut daran, in die Vogesen zu fahren.

    Wir parken kostenlos in Thann am Bahnhof. Von dort geht es ein kurzes Stück durch die Ortschaft und dann direkt rechts hoch zur Engelsburg. Thann selbst hat knapp 8000 Einwohner und wird erstmals 1290 urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte seit einer Heirat im Jahr 1324 den Habsburgern und erhielt 1360 das Stadtrecht. Die Engelsburg über der Stadt war Sitz der Grafen von Pfirt und diente später einem Enkel der Habsburger als Residenz. Die Stadt war bis zum 30-jährigen Krieg Teil von Vorderösterreich. Den Adelstitel eines Grafen von Thann und Rosemont trägt heute der jeweils regierende Fürst von Monaco. Der Ort selbst kann mit einer der bekanntesten Weinlagen des Elsass aufwarten, dem Rangen. Diese Lage ist eine von insgesamt 50 Alsace-Grand-Cru-Lagen. (Quelle: Wikipedia)

    Die Ruine der Engelsburg dient heute als Veranstaltungsort. Aktuell wird dort das Stück „Edward mit den Scherenhänden“ in den Mauern der Ruine unter freiem Himmel aufgeführt. Wir lassen die Burg hinter uns und steigen stetig bergauf. Zum Glück liegt unser Weg im Wald und ist schön schattig. Der Wald duftet herrlich. Wir vermuten, dass es sich um Pinienduft handelt, können es aber nicht bestimmen. Von 300 m im Ort Thann steigen wir auf den Gipfel Molkenrain auf eine Höhe von 1100 m. Dort befindet sich ein Berggasthof, die Auberge du Molkenrain. Von den Picknickplätzen vor dem Gasthof erstreckt sich der Blick weit ins Rheintal bis zum Schwarzwald. Hier oben ist es auch sehr viel kühler, denn ein frischer Wind weht über die Vogesen. Auf dem Molkenrain wurden etliche Szenen aus dem Film Jules et Jim von Francois Truffaut gedreht, ein Klassiker des französischen Films und der Nouvelle Vague aus dem Jahr 1962. (Quelle: Wikipedia)

    Leider haben wir im überfüllten Gasthof zur Rushhour um 13 Uhr keine Chance auf einen Platz und ein Mittagessen. So begnügen wir uns mit unserem Proviant und kaufen noch eine Flasche Wasser für den nun folgenden Rückweg. Ein ganzes Stück folgen wir wieder dem Pfad vom Aufstieg und halten uns dann links davon. Viele Franzosen nutzen das lange Feiertagswochenende für einen Ausflug in die Vogesen und so sind wir auf dem ersten Stück nicht allein. Dann aber haben wir den Wald wieder für uns.

    Wir erreichen eine Schutzhütte und halten uns von dort weiter links. Kurz vor den ersten Häusern von Thann gibt es eine kleine Waldkapelle, die zu Ehren der Opfer des 1. Weltkriegs errichtet wurde. Nach einer kurzen Rast geht es weiter bergab durch den Wald und zum Kreuz von Rangen, von wo aus wir eine herrliche Sicht auf Thann und die gegenüberliegenden Berge haben. Dann geht es steil und stetig bergab, bis wir nach fast 6 Stunden Wanderung wieder den Ort erreichen. Dort befindet sich das gotische Münster St. Theobald. Es ist nach dem Straßburger Münster eines der besten Beispiele Oberrheinischer Gotik im Elsass und wurde zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert erbaut. Der 76 m hohe Turm wurde 1516 vollendet. (Quelle: Wikipedia)

    Wir kehren in ein kleines Café in der Nähe des Münsters ein, wo wir uns nach unserer anstrengenden Tour mit einem Eis stärken, bevor es zurück zum Bahnhof und zu unserem Auto geht.