Von Haus Kemna durch Beyenburg


Nach 40 Minuten Fahrt gelangen wir zur Beyenburger Straße in Wuppertal. Leider stehen die Parkplätze am Haus Kemna nur noch den dortigen Mietern zur Verfügung. So stellen wir unser Auto 700 m davor auf einem heute ungenutzten Mitarbeiterparkplatz ab. Von dort geht es nun etwa 1 km entlang der Beyenburger Straße. An den Tennisplätzen halten wir uns rechts und folgen dann dem Herbringhauser Bach, der hier in die Wupper mündet. Der Weg ist schön schattig und führt durch den Wald.

Bei Kilometer 4 lichtet sich der Wald und mächtige steinerne Gebäude kommen zum Vorschein. Wir haben nun die Herbringhauser Talsperre mit dem gleichnamigen Wasserwerk erreicht. Die Talsperre liegt mitten in einem sehr ruhigen Wander- und Ausflugsgebiet. „Die Herbringhauser Talsperre (bis 2006 „Obere Herbringhauser Talsperre“) wurde von 1898 bis 1901 von der Stadt Barmen gebaut, die damals noch selbstständig war. Der Bau hat seinerzeit 1.500.000 Mark gekostet. Um die Mauer bauen zu können, mussten Steinbrüche erworben werden. Der Transport der Steine und Erdmassen wurde mit der Feldbahn bewältigt. Hierzu wurden von der Barmer-Beyenburger Eisenbahn 2 Lokomotiven udn Kippwagen übernommen und über ein Nebengleis zur Bauststelle geschafft. Hinzu kam noch eine dritte Lok und einige Kippwagen, die neu erworben wurden. Bei der Ausschachtung für die Talsperre wurden 7.000 m³ Erde und 1.500 m³ Fels beseitigt. Beim Bau der Mauer wurden 42.000 m³ Grauwacke Bruchsteine verwendet. Die Talsperre dient der Trinkwasserversorgung der Stadt Wuppertal. … 2004 wurde die Staumauer und die vorgelagerte Stauwasserfläche unter Baudenkmalschutz gestellt. 2016 hat der Wupperverband die Talsperre von der WSW Energie & Wasser AG übernommen.“ (Quelle: Internetseite des Wupperverbandes)

Vor dem Stausee biegen wir links ab und queren wenig später die Straße Spieckerlinde, eine wunderschöne Allee. Nach 700 m sind wir im Ortsteil Spieckern, der zu Wuppertal gehört. „Im Mittelalter gehörte das 1471 erstmals urkundlich erwähnte Spieckern neben 15 weiteren Höfen zur Honschaft Walbrecken im Kirchspiel Lüttringhausen des Amtes Beyenburg. 1547 sind zwei Wohnstätten belegt. Der Hof war zu dieser Zeit Teil des Hofverbands Mosblech, der ein Allod der bergischen Herzöge war. 1715 wird der Weiler auf der Topographia Ducatus Montani als Spickert bezeichnet. 1815/16 lebten 77 Einwohner im Ort. 1832 war Spieckern weiterhin Teil der Honschaft Walbrecken, die nun der Bürgermeisterei Lüttringhausen angehörte.“ (Quelle: Wikipedia)

Auf einer Bank am Weg rasten wir und genießen den schönen Blick ins Bergische Land. Direkt hinter uns am Waldrand hat ein Raubvogelpaar sein Nest mit Jungen. So können wir die Vögel beobachten, wie sie über den nahen Feldern nach Nahrung suchen und hören die Jungen aufgeregt rufen, wenn die Eltern mit der Beute heimkehren.

Weiter geht es durch die Wuppertaler Ortsteile Rottland und Nöllenberg, die aus einer handvoll Häusern bestehen. Hier ist es sehr idyllisch ländlich und absolut ruhig. Der Weg biegt dann links ab und wird zu einem schmalen Pfad. Der Nöllenberger Bach mündet jetzt in die Wupper und wir nehmen die rechte Wupperseite entlang des Beyenburger Stausees. Am Beginn des Sees befindet sich der Einstieg auf den Wuppertrail, eine stillgelegte Bahnstrecke, die mit der Fahrraddraisine entdeckt werden kann. „Von der alten „Wuppertalbahn“ von Wuppertal nach Radevormwald ist nach dem Bau der Wuppertalsperre auf Betreiben des Vereins Wupperschiene das landschaftliche schönere Teilstück von Wuppertal-Beyenburg nach Radevormwald-Wilhelmsthal übrig geblieben. Die aktuelle Streckenlänge beträgt ca 8,5 km.“ (Quelle: www.wuppertrail.de)

Wir halten uns jetzt rechts und laufen entlang der Fischtreppe des Stausees ein Stück den Jakobsweg. Über die Beyenburger Furt (heute eine Brücke über die Wupper) nehmen wir den Weg direkt nach Beyenburg. Der Ort entspricht voll und ganz der Architektur im Bergischen. Fachwerk und Schiefer mit Fensterläden im bergischen Grün und wunderschöne alte Haustüren wohin man blickt. Auf einem Hügel im Ort dann die Klosterkirche St. Maria Magdalena. „Die Kirche wurde im Jahr 1497 als spätgotische Saalkirche errichtet. Sie gehört zum Gebäudeensemble des Klosters Steinhaus, das am Ende des 15. Jahrhunderts auf dem exponierten Standort in der Wupperschleife teilweise neu errichtet wurde. Entsprechend wurde sie bis zur Säkularisierung des Klosters als Klosterkirche genutzt, die Pfarrkirche für Beyenburg und Umgebung blieb die Kapelle auf dem Steinhaus, am Gründungsort des Kreuzherrenklosters. Nach der Säkularisierung wurde die Kapelle auf dem Steinhaus 1811 abgetragen, da die Klosterkirche 1804 die Funktion der Pfarrkirche für die katholische Gemeinde in Beyenburg übernommen hatte.“ (Quelle: Wikipedia)

Nach dem Ausflug durch Beyenburg geht es an der Straße Lohmühle links in den Wald. Wir streifen den Stadtteil Sondern und nehmen dann den Weg zurück zum Herbringhauser Bach. Von dort sind es dann noch 2 km zurück zu unserem Auto.

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