Heute Morgen scheint zwar die Sonne, aber es weht ein kühler Wind bei 13°C. Wir parken unser Auto auf dem Wanderparkplatz hinter dem Haus Alaunstraße 117 in Velbert. Die Beschilderung ist so versteckt, dass man diesen Parkplatz ohne Ortskenntnis kaum findet.
Ein paar Worte vorab zur Geschichte unseres heutigen Ausgangspunkts, der Stadt Velbert: „Die erste urkundliche Erwähnung Velberts geht auf das Jahr 875 zurück; der Name lautete damals „Feldbrahti“, was sich als „brachliegendes“ oder „frisch gerodetes Feld“ deuten lässt. Um das Jahr 1000 entstanden mit der Kapelle der Heiligen Ida an der Stelle der heutigen Alten Kirche Velberts und der Windrather Kapelle der Heiligen Margarethe die ersten Kirchbauten im Gebiet des heutigen Velbert. 1220 wurden Langenberg und Neviges erstmals in Urkunden erwähnt, 1326 der „Offers“ in Velbert.
1354 fand der Verkauf der Herrschaft Hardenberg an den Grafen von Berg und Ravensberg statt. Spätestens seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts gab es Bergbau in Velbert. Davon zeugt das Baudenkmal der Schleppbahnbrücke Oberlangenhorstbeeke. Im Jahre 1560 erfolgte die Einführung der Reformation, 1589 tagte die erste Bergische Synode in Neviges, 1681 wurde Neviges ein katholischer Wallfahrtsort. 1769 fand in Velbert-Mitte die feierliche Einweihung der Evangelischen Kirche statt.“ (Quelle: Wikipedia)
Vom Parkplatz folgen wir der Hohlstraße und passieren die Ansammlung von Häusern, die zum „Örkhof“, einem Demeter-Biohof, gehören. Neugierig beobachten uns die Hofziegen vom Dach ihres Stalls aus. „Der Hof wird nicht von einem Bauern allein verantwortet, sondern von einer Gemeinschaft von Menschen, die von der Gemeinnützigen Hofgemeinschaft Örkhof e.V. den Hof gepachtet hat, bewirtschaftet und gemeinsam verantwortet. Unsere Betriebsgemeinschaft besteht zurzeit aus drei Familien, die sich die landwirtschaftliche Aufgaben aufgeteilt hat: Feld, Gemüsegarten, Vieh, Hühner, Bienen, Kompost, Laden und Vertrieb. Die festen und freiwilligen Mitarbeiter runden die Gemeinschaft ab.“ (Quelle: www.oerkhof.de)
Über einen ruhigen Seitenarm der Donnerstraße und die Straße Stumpsberg besteigen wir nun den Hattinger Bemberg. Hier oben drehen sich einige der ersten Windräder der Gegend. Wir nehmen rechts den Böhnkesweg und später den Laakerweg. Über sehr schöne Feld- und Waldwege werden wir ins Deilbachtal geführt. Immer wieder haben wir tolle Ausblicke auf die Hügel und Siedlungen des Bergischen Landes.
Der Deilbach begleitet uns bis zur Deilbachstraße, die wir nach insgesamt 9,5 km hinter uns lassen. Wieder geht es bergauf und bergab und wir erreichen die Nordrather Straße, die wir für 500 m entlanggehen. Hier gibt es keinen Fuß- oder Radweg, aber die Straße ist gut ausgebaut und die Autofahrer, denen wir begegnen, fahren rücksichtsvoll.
Jetzt biegen wir rechts ab in das Waldgebiet Judter Busch. Von dort geht es weiter zum Windrather Bach und der Windrather Straße. Hier befindet sich der Bauernhof „Zur Hellen“ mit einem Bauernhofcafé. Das ist längst kein Geheimtipp mehr. Die zahlreichen Außenplätze sind bereits gegen Mittag mit Familien und Ausflüglern besetzt. Hier herrscht Hochbetrieb, wie wir auch bei unserem letzten Besuch vor gut 4 Wochen festgestellt haben. Wir kehren nicht ein und folgen dem Neanderlandsteig bergauf bis zur Windrather Kapelle. Wie zuvor schon erwähnt ist dies eine der ältesten Kirchen der Stadt Velbert.
Der Weg ist jetzt nur noch ein schmaler Pfad und führt bergab über Stufen und Wurzeln. Hier ist Konzentration gefragt. Im Tal befindet sich der Forellenhof Bieker. Forellen aus den eigenen Teichen, aber auch viele andere Süßwasserfische werden hier frisch oder geräuchert angeboten. Wer möchte, kann sein Mittagessen auch selbst angeln und für die Ungeduldigen gibt es sogar einen Schnellfangteich.
Nachdem wir den Forellenhof hinter uns gelassen haben, geht es ein letztes Mal bergauf, bevor wir über den Hohlweg wieder zum Ausgangspunkt gelangen.