Kategorie: Ruhrgebiet

  • Von Huttrop nach Kupferdreh

    Von Huttrop nach Kupferdreh

    Wir starten heute daheim in Essen-Huttrop. „Huttrop? Die Herkunft ist nicht eindeutig. Während „trop“ für Dorf steht, hat die Silbe „Hut“ verschiedene Bedeutungen: Es könnte für Hügel, Hütte oder Höhe stehen. Für die Wappengestaltung – ein Hut, eine Kordel, fünf blaue Tropfen – ist der Klang des Namens entscheidend. Fest steht, dass die einstige Bauernschaft 1319 erstmals erwähnt wurde, aus den Kleinbauernschaften Brünglinghausen, Hovescheidt und Huttrop hervorging und damals zum Stift Essen gehörte. Huttrop war mal eine eigene Bürgermeisterei und wurde dann 1908 von Essen eingemeindet.“ (Quelle: WAZ-Artikel vom 14.08.2016)

    Über ruhige Nebenstraßen gelangen wir nach Essen-Steele. „Der Name „Steele“ stammt wohl von den Ripuariern, die neben anderen germanischen Stämmen hier siedelten und in deren Sprache „stehal“ etwa „abschüssig, steil“ bedeutete (gemeint war vermutlich der Steilhang des Steeler Kirchbergs). Daraus wurde Stela, Steyll und dann Steele. 938 hielt der Frankenkönig und spätere Kaiser Otto I. hier einen Hoftag ab. Im 16./17. Jahrhundert wurde Steele durch seine Gewehrproduktion bekannt. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts war es von einer Stadtmauer mit vier Haupttoren umgeben, von der heute nur noch wenige Reste zu sehen sind. 1929 wurde Steele nach Essen eingemeindet.“ (WAZ-Artikel vom 16.05.2016)

    Entlang der Ruhr umrunden wir nun den Stadtteil Überruhr. Vom Hinderfeldsberg (nur 111 m hoch) haben wir einen fantastischen Blick auf den Essener Süden und den Baldeneysee. Weiter geht es, jetzt bergab und entlang der Langenberger Straße. Dieses Teilstück ist etwas unangenehm, da die nahe Autobahn und die vielbefahrene Langenberger Straße direkt neben uns liegen. Nach 2 km erreichen wir das Zentrum von Essen-Kupferdreh, wo wir uns zur Halbzeit mit einem Eis belohnen.

    Diese Rast hat gut getan und nun geht es frisch gestärkt zum Baldeneysee. Wir überqueren den See und halten uns rechts Richtung Ruhr. Durch das Naturschutzgebiet Heisinger Ruhraue geht es nun zurück Richtung Heimat. Bei Kilometer 18 erreichen wir die Dinnendahlsche Fabrik, die bereits in einem früheren Beitrag beschrieben wurde. Es folgen 2 km durch das Siepental und dann endet auch diese Tour.

  • Vom Gasthof Berger um den Movie-Park

    Vom Gasthof Berger um den Movie-Park

    Heute starten wir in Bottrop-Feldhausen, einem eher ländlichen Stadtteil Bottrops im Norden des Ruhrgebiets. Auf einem der nahen Bauernhöfe decken wir uns zuvor mit frischen Beeren und Obst ein, bevor es vom Gasthof Berger aus auf Wandertour geht.

    Wir queren die Eisenbahntrasse und gelangen direkt zum Freizeit-Park Schloss Beck. „Schon im 15. Jahrhundert gab es ein Wasserschloss „Haus Beck“. Das heutige Gebäude errichtete 1766 bis 1771 der bekannteste westfälischen Barockbaumeister Johann Conrad Schlaun als Lustschloss (Maison de Plaisance) für Friedrich Florenz Raban von der Wenge (1702–1775). Zum Ende des 18. Jahrhunderts betrieb Freiherr Clemens August von der Wenge, Sohn des Bauherrn, auf dem Gutshof eine Schnapsfabrik. Nach dem Tod von dessen Sohn Friedrich Florens Raban von der Wenge († 1850) erbten es die Nachfahren von dessen Schwester Maria Franziska (1775–1800) und ihres Ehemannes Maximilian Werner von Wolff-Metternich. Im Jahre 1958 kaufte das Bergbauunternehmen Hibernia das Areal mit dem Schlossgebäude. Im Jahre 1966 erwarb Karl Kuchenbäcker das stark verfallene Schloss und begann, einen Familienfreizeitpark zu errichten, unter anderem um die Kosten für die Restaurierung zu decken. Nach alten Plänen wurden seitdem sämtliche Gebäude und das Portal am Eingang in den Originalzustand zurückversetzt. Heute gehört das Schloss zu den schönsten erhaltenen Spätbarock-Baudenkmälern Westfalens und steht unter Denkmalschutz. Der das Schloss umgebende Park wurde ab den 1960er Jahren in einen Freizeitpark umgewandelt. Als Zielgruppe werden vor allem Familien mit kleineren Kindern angesprochen. Es gibt viele klassische Kinderspielgeräte wie Klettergerüste, Schaukeln und Rutschen.“ (Quelle: Wikipedia)

    Mit Blick auf die Anlagen des nahen Kraftwerks Scholven geht es jetzt die Scholvener Straße entlang. Der Fünfhäuser Weg bringt uns zur Halde Scholver Feld, 145 m hoch. Von dort reicht der Blick weit ins Land und über uns kreisen 3 Falken auf Nahrungssuche.

    Von der Ulfkotter Straße kommend biegen wir links auf einen breiten baumgesäumten Wanderweg, dem wir zur Buerelter Straße und ins Naturschutzgebiet Möllers Bruch folgen. Jetzt sind wir auf Gladbecker Stadtgebiet. Kurz darauf hören wir schon die Besucher des nahen Movie-Parks, eines weiteren großen Freizeitparks für Jung und Alt. Etwa einen Kilometer gehen wir entlang des Parks und seiner Versorgungseinrichtungen. Dann queren wir wieder die Eisenbahntrasse und sind zurück am Gasthof Berger.

  • Von der Halde Rheinelbe zum Mechtenberg

    Von der Halde Rheinelbe zum Mechtenberg

    Heute nieselt es immer wieder und es sind 16°C. Unser Startpunkt ist der Parkplatz des Bochumer Lohrheidestadions. Von dort nehmen wir den direkten Weg zur Halde Rheinelbe und der Himmelstreppe auf dem Gipfel.

    „Die Halde Rheinelbe (auch Himmelstreppe genannt) ist eine ca. 100 m ü. NN hohe begeh- und befahrbare Bergehalde in Gelsenkirchen-Ückendorf. … Die Halde wurde während der Laufzeit der Zeche Rheinelbe bis zu deren Schließung im Jahre 1928 aufgeschüttet. Auch danach wurde die Halde Rheinelbe weiter genutzt, einerseits als Quelle für Baustoff, andererseits für weitere Aufschüttungen. 1999 erfolgte schließlich die letzte Aufschüttung und damit die Stilllegung der typischen Haldenfunktion. Rheinelbe gehört zu den sogenannten brennenden Halden. Im Abraum befinden sich auch Kohlereste; diese reagieren exotherm mit dem Luftsauerstoff, der ins Innere der Halde vordringt, und wegen des Wärmestaus kommt es schließlich zur Selbstentzündung. Es wurden Temperaturen bis zu 400 Grad Celsius gemessen. Im Rahmen der IBA Emscherpark wurde die Halde Rheinelbe als Naherholungsgebiet erschlossen und gehört heute zu den Landmarken des Ruhrgebiets. Sie ist auch Teil der Route Industriekultur und stellt einen Tafelberg mit zusätzlich aufgeschütteten, unbegrünten Spitzkegel dar. …Seit Anfang der 1990er Jahre ließ der Künstler Herman Prigann auf der Halde und im umgebenden Gelände einen „Skulpturenwald“ entstehen, manchmal auch „Skulpturenpark“ genannt (nicht zu verwechseln mit den Holzskulpturen auf der Halde Haniel). Abfall-Materialien des Industriezeitalters wie Mauerstücke, Betonblöcke und alte Stahlteile bilden in Verbindung mit Naturmaterialien wie Eichenstämmen und Kies archaische Landschafts-Skulpturen. Der eigentliche Haldenberg ist mit spiralförmig angelegten Wegen erschlossen. Darauf thront die weithin sichtbare Himmelstreppe, ein 10 Meter hoher Aufbau aus schweren Betonblöcken.“ (Quelle: Wikipedia) Die Sicht von der Himmelstreppe ist heute durch die ständigen Regenbänder sehr trüb. Gleichwohl erkennen wir die Skyline der Essener Innenstadt, die Zeche Nordstern mit dem Herkules und die Schalke-Arena.

    Weiter geht es nun ein Stück auf dem Radweg Kray-Wanner-Bahn. „Die Kray-Wanner-Bahn ist eine ehemalige Bahnstrecke im Herzen des Ruhrgebiets zwischen Herne-Wanne und Essen-Kray. Heute dient die Bahntrasse als Radweg und verbindet den Radweg Erzbahn mit dem Zollvereinweg. Die Bahnstrecke wurde 1874 von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft als Güterzugstrecke zwischen deren Bahnhof Kray an der rheinischen Ruhrgebietsstrecke und Bahnhof Wanne eröffnet, dem zu dieser Zeit wichtigsten Eisenbahnknoten der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft im nördlichen Ruhrgebiet.“ (Quelle: Wikipedia)

    Über die Virchowstraße gelangen wir in den Rheinelbe-Park. Der Hermann-Kusch-Weg führt uns direkt in den Landschaftspark Mechtenberg. Den Eingang markiert die imposante Mechtenbergbrücke. „1999 wurde der vom Kommunalverband Ruhrgebiet (Vorläufer des Regionalverbandes Ruhr) umgestaltete Park der Bevölkerung übergeben. Im Rahmen der IBA wurden der Mechtenberg als einzige natürliche, eiszeitbedingte Erhebung in der Emscher-Region sowie eine Bergehalde und eine ehemalige Deponie am Nattmannsweg dafür durch Baumpflanzungen an Alleen und in Aufforstungen, mit Obstwiesen, einen Baumkreis und Rad- und Wanderwegen aufgewertet. Der Mechtenberg selbst war ursprünglich 99 Meter hoch, seine Höhe hat sich aber durch Bergsenkungen inzwischen auf 84 Meter reduziert. Auf dem Berg steht der 1900 erbaute Bismarckturm der Stadt Essen, da sich der Gipfel auf Essener Stadtgebiet befindet.“ (Quelle: Wikipedia)

    Wir erklimmen den Mechtenberg und nehmen von dort den Weg durch ein kleines Gewerbegebiet. Daran schließt sich wieder der Radweg der Kray-Wanner-Bahn an, der uns direkt zum Bauernhofcafé Mechtenberg bringt. Dort kehren wir für ein Stück selbstgebackenen Kuchen und einen Cappuccino ein. Im Café kann man auch Obst und Gemüse sowie Eier vom Hof erwerben.

    Nach der Stärkung überqueren wir die Hattinger Straße und erreichen nach einer Wohnsiedlung unseren Ausgangspunkt.